(ots) - Die dringend erforderliche Wende hin zur
Nachhaltigkeit wird nur kommen, wenn aus der Gesellschaft Druck auf
die Politik ausgeübt wird. "Wir dürfen nicht darauf warten, dass die
ökologische Umkehr, ohne die unser Planet keine Zukunft hat, von oben
beschlossen und verwirklicht wird. Wir sollten dem marktradikalen
Denken eine breite solidarische Bewegung von unten entgegensetzen und
die Verwirklichung ökologischer Kinderrechte einfordern. Ökologische
Kinderrechte gehören in die Verfassung und dürfen dort keine
Papierformeln bleiben, sondern müssen mit Leben gefüllt und in der
Praxis verwirklicht werden", so der ehemalige Bundesminister für
Entwicklungshilfe.
Rainer Grießhammer, Geschäftsführer des Freiburger Öko-Instituts,
forderte die Umstellung auf ökologischen Konsum. Eine deutsche
Durchschnittsfamilie könne ihren statistischen Stromverbrauch von
3.600 Kilowattstunden pro Jahr sofort um ein Drittel reduzieren, ohne
auf Komfort zu verzichten. Umweltschonendere 3-Liter-Autos und
energiesparende Verkehrssysteme seien entscheidende Bausteine
ökologischen Konsums.
"Im Moment verhalten wir uns so, dass es unseren Kindern später
einmal nicht besser, sondern schlechter gehen wird. Das muss sich
ändern. Deshalb ist die Kampagne für Ökologische Kinderrechte
wichtig", so Grießhammer.
Sophie Uhing vom terre des hommes-Jugendteam Nojoud in Rastatt
stellte das neu gegründete internationale Jugendnetzwerk vor. Sie
verwies auf die von der UN-Kinderrechtskonvention geforderte
Einbeziehung der Kinder und Jugendlichen in alle sie betreffenden
Angelegenheiten. "Es macht sehr viel Spaß, gemeinsam mit
Gleichaltrigen Aktionen zu planen. Obwohl wir alle verschiedene
Sprachen sprechen, verstehen wir uns", sagte die 14-Jährige. Auf dem
UN-Gipfel für nachhaltige Entwicklung Anfang Juni 2012 in Rio de
Janeiro wird eine Delegation des Jugendnetzwerkes die Forderung nach
einer gesellschaftlichen Wende hin zur Nachhaltigkeit vorbringen.
Ursula Pattberg, Vorstandsvorsitzende von terre des hommes, machte
deutlich, dass terre des hommes als weltweit vernetzte Initiative
engagierter Bürger und internationales Kinderhilfswerk seine Aufgabe
darin sehe, an dieser politischen Weichenstellung mitzuwirken. Die
weltweit fortschreitende Zerstörung der Umwelt raube Kindern und
kommenden Generationen ihre Lebenschancen. Um Kindern eine Zukunft zu
sichern, so Pattberg, müssten deshalb globaler Klima- und
Umweltschutz Maßstab politischen Handelns werden.
Pressekontakt:
Für Rückfragen: Wolf-Christian Ramm, Tel. 0171-6729748, eMail:
c.ramm(at)tdh.de