(ots) -
Die negativen Auswirkungen von Witterungseinflüssen auf die
Effizienz von Windkraftanlagen sind weit größer als bisher bekannt.
Durch Sand und Regentropfen kann sich die Energieproduktion pro Jahr
und Windrad um über 20% verringern. Das ist das Ergebnis einer Studie
des Multi-Technologiekonzerns 3M in Zusammenarbeit mit der
Universität von Illinois, U.S.A.
Sechzig Meter lange Rotorblätter an gewaltigen Türmen liefern
nicht nur eindrucksvolle Bilder, sie bringen auch ein Problem mit
sich, über das bislang wenig gesprochen wurde: Die Erosion der
Rotorblattoberflächen. Jedes Sandkorn und jeder Regentropfen sind
eine Belastung für das Material und verringern die Effizienz einer
Windkraftanlage. Neben der Größe der Anlagen spielt auch der Standort
eine wichtige Rolle. Offshore und in Wüsten ist die Erosion am
stärksten.
Erosionsschäden lassen sich zwar reparieren, allerdings ist dies
mit vergleichsweise hohen Kosten verbunden, was die
Wirtschaftlichkeit der Anlagen erheblich verschlechtert. 3M hat
jetzt ein spezielles Coating entwickelt, das den Oberflächen der
Rotorblätter einen 2-3fach längeren Schutz bietet als bisherige
Beschichtungen. Mit einem solchen Coating lässt sich der Ertrag von
Windkraftanlagen um bis zu 100.000 Euro pro Jahr steigern. Die Kosten
für die einmalige Beschichtung eines Windrads liegen unter 1.000
Euro. "Prävention ist damit um ein Vielfaches wirtschaftlicher als
eine spätere Reparatur", so Christian Claus von der Renewable Energy
Division der 3M in Neuss.
Nach Schätzungen des Bundesverbandes WindEnergie e. V. gab es in
Deutschland Mitte 2011 knapp 22.000 Windkraftanlagen. Bringt man
diese Zahl mit den Ergebnissen der Studie zusammen, ergibt sich
daraus ein mögliches Einsparpotenzial von über 2 Milliarden Euro pro
Jahr.
Die Studie"Effects of Leading Edge Erosion and Erosion Mitigation
Strategies on Wind Turbine Blade Performance"kann bei Bedarf zur
Verfügung gestellt werden.
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