(ots) - Ein bitteres Datum
Nein, dieser Krieg war kein Fehler, sondern ein Akt der
Verteidigung. Ohne den Afghanistan-Einsatz hätte das weltweite
Terrornetzwerk Al-Kaida wohl kaum bekämpft werden können. Dass sich
Terroranschläge vom Ausmaß des 11. September 2001 nicht wiederholt
haben, ist vor allem dem Einsatz der internationalen Truppen zu
verdanken, auch den deutschen Soldaten, die ihr Leben für Frieden und
Sicherheit riskieren.
Dass die Frauen und Männer dafür kaum öffentliche Anerkennung
erfahren, ist ungerecht. Dabei können die NATO-Soldaten nichts dafür,
dass dieser richtige Verteidigungskrieg von Beginn an falsch geführt
wurde. Sie müssen ausführen, was Spitzenpolitiker in Washington,
Berlin und London entscheiden. Die große Skepsis breiter
Bevölkerungsschichten gegenüber den Strategien und Erfolgsaussichten
der Afghanistan-Mission ist völlig berechtigt. Hier kommt ein
größerer Realitätssinn zum Ausdruck als bei manchem deutschen Außen-
oder Verteidigungsminister.
Der zehnte Jahrestag des Kriegsbeginns ist aber vor allem eins:
ein ganz bitteres Datum, weil es das Scheitern aller bisherigen
Friedensbemühungen dokumentiert. Dies sollte Mahnung genug sein,
Afghanistan nicht im Stich zu lassen. Die westlichen Truppen sollten
so schnell wie möglich heimkehren, doch der Rückzug darf nicht eine
Flucht vor den Taliban sein.
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