(ots) - Ein von der
Menschenrechtsorganisation Christian Solidarity International (CSI)
befreiter Sklavenjunge hat vor einem Untersuchungsausschuss des
US-Kongresses kaum vorstellbaren Missbrauch ans Tageslicht gebracht.
"Ker Aleu Deng hat unsägliche Qualen erlitten", sagte der sichtlich
schockierte Vorsitzende des Hearings, der bekannte
Kongressabgeordnete Christopher Smith, am 4. Oktober 2011 in
Washington.
Der vor ca. 15 Jahren aus dem inzwischen unabhängig gewordenen
Südteil des Sudan verschleppte Ker ist von seinem arabischen
Sklavenhalter zwangsweise islamisiert worden. Er erhielt einen
muslimischen Namen, wurde beschnitten und musste Zwangsarbeit
leisten. "Anders als die Tiere, die ich hüten musste, erhielt ich
nichts zu essen" sagte er, "Anders als die Tiere wurde ich tagtäglich
mit einer Nilpferdpeitsche geschlagen".
Eines Tages hängte Kers Besitzer Zakaria Salih den damals
12-Jährigen zur Strafe an den Füssen an einem Baum auf. Anschließend
entfachte er ein Feuer unter seinem Opfer und warf ihm eine Handvoll
Chili-Pfeffer in die Augen. Er ließ das schreiende Kind die ganze
Nacht über hängen.
Der auf beiden Augen erblindete Ker ist letztes Jahr mit Hilfe der
internationalen Menschenrechtsorganisation CSI in seine Heimat
zurückgekehrt. Nach der Unabhängigkeit des Südsudan am 9. Juli 2011
erhielt er einen Reisepass, im August reiste er in die USA und
unterzog sich im "Wills Eye Institute" im amerikanischen Philadelphia
einer fünfstündigen Hornhauttransplantation. Seit kurzem kann Ker auf
einem Auge wieder schemenhaft sehen.
Seit 1995 hat CSI auf 106 Einsätzen im Sudan mehr als 100.000
Südsudanesen befreit. Mindestens 35.000 weitere werden bis heute von
ihren Besitzern im Nordsudan festgehalten und häufig schwer
misshandelt. Bisher ist es den Regierungen im Süden und im Norden
nicht gelungen, eine politische Lösung zu finden.
Am 29. September 2011 ist es CSI erneut gelungen, weitere 412
Frauen, Kinder und Männer aus der Sklaverei zu retten. Einer der
Befreiten berichtete, dass sein Besitzer einem anderen Sklaven, der
sich gegen die Beschneidung wehrte, die Kehle durchschnitt. Er und
andere Sklaven hätten daraufhin jeden Widerstand aufgegeben.
Ker hofft, dass er eines Tages seine als Sex-Sklavin verschleppte
Mutter Agel Mangok wiedersehen wird. Ein Wiedersehen im wahrsten
Sinne des Wortes.
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