(ots) -
"Move to improve" lautet das internationale Motto zum
Welt-Rheuma-Tag 2011. Die Deutsche Rheuma-Liga greift die Botschaft
mit ihrer neuen Kampagne "Aktiv gegen Rheumaschmerz" auf. "Heraus aus
der Schonhaltung!" lautet die Botschaft der Experten auf der
Pressekonferenz am 6. Oktober in Berlin.
Rheuma ist eine Volkskrankheit. Nach Schätzungen der Deutschen
Gesellschaft für Rheumatologie leiden in Deutschland rund 20
Millionen Menschen an rheumatischen Beschwerden. Bewegung und
zielgerichtetes Training können Linderung verschaffen. Die Kampagne,
die erstmals im Verbund mit acht Partnerorganisationen aus der
Rheumatologie und Orthopädie durchgeführt wird, soll Rheuma-Patienten
zu (mehr) körperlicher Aktivität motivieren. Das Maßnahmenpaket
umfasst Ratgeberliteratur sowie bundesweite Informations- und
Motivationsveranstaltungen. Gleichzeitig offerieren die
deutschlandweit über 12.000 Bewegungsgruppen ein umfassendes
Trainingsangebot. Ab Anfang Oktober bündelt die Aktionswebsite
www.aktiv-gegen-rheumaschmerz.de alle Informationen und Angebote.
"Mit unseren Aktionen wollen wir auch die Öffentlichkeit für das
Thema 'Rheuma' sensibilisieren, denn die Erkrankung kann jeden
treffen", so Prof. Erika Gromnica-Ihle, Präsidentin der mit über
260.000 Mitgliedern bundesweit größten Selbsthilfegemeinschaft. Jeder
vierte Bundesbürger ist früher oder später von Beschwerden im
Bewegungsapparat betroffen. 5 bis 7 Millionen leiden an Arthrosen.
Schmerz und Erschöpfung sind vordringliche Leiden bei entzündlichen
Erkrankungen wie Rheumatoider Arthritis, Morbus Bechterew,
Kollagenosen oder Vaskulitiden. Hinzu kommen Millionen Schmerzkranke
mit chronischen Rückenleiden oder Fibromyalgie. Und auch jüngere
Menschen sind zunehmend von Gelenkkrankheiten betroffen.
Wissenschaftliche Studien zeigen: Mit Sport und Bewegung kann man
den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen.100.000 Rheuma-Betroffene
nutzen bereits regelmäßig Bewegungsangebote der Rheuma-Ligen vor Ort.
Neben dem Klassiker, dem Rheuma-Funktionstraining, Tanzen oder
meditativen Formen wie Tai-Chi oder Yoga werden auch neuere
gelenkschonende Trainingsformen angeboten. Dazu zählen etwa
Aqua-Cycling oder besonders das Muskelaufbautraining im Rahmen einer
Medizinischen Trainingstherapie (MTT). "Durch gezieltes Kraft- und
Koordinationstraining, unterstützt durch ein Ausdauertraining, kann
mit Hilfe der MTT die Belastbarkeit des Muskel- und Skelettsystems
sowie des Herz-Kreislauf-Systems erhalten bzw. gesteigert werden. Als
aktive Therapieform dient sie der Sicherung und Verbesserung des
Rehabilitationserfolges, so dass Betroffene wieder tatkräftig an
allen Bereichen des Lebens teilnehmen können", so Monika Schäfer,
Diplom-Sportlehrerin der Rheuma-Liga Niedersachsen.
So sinnvoll die regelmäßige Bewegung für rheumakranke Menschen
ist, sie kann nicht die rechtzeitige Diagnostik und Therapie
ersetzen. Die Rheumatologie hat im letzten Jahrzehnt bei der
Entwicklung wirksamer Medikamente für entzündliche rheumatische
Erkrankungen sehr große Fortschritte erzielt. Doch diese kommen nicht
überall bei den Betroffenen an. "Wir liegen in Deutschland, was die
Versorgung mit Rheumatologen und Rheumatologinnen anbelangt, weit
hinter dem, was die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie in ihrem
Memorandum empfiehlt. Im Hinblick auf das jetzt in der Abstimmung
befindliche Versorgungsstrukturgesetz fordern wir nachhaltig:
Verbesserung der Versorgung von Rheumatikern durch Änderung der
Bedarfsplanung", so Gromnica-Ihle. "Ein 'Nationaler Rheumaplan' muss
her, um abgestimmt und effizient im Sinne der Betroffenen Prävention,
Diagnostik, komplexe Behandlung, Rehabilitation, soziale Absicherung,
aber auch weitere Forschung zu sichern."
Mehr Informationen auf www.rheuma-liga.de .
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