(ots) - Lichtblick im Osten
Polen hat es nicht eilig, den Euro einzuführen. Angesichts der
Erschütterungen, die durch die Währungsunion laufen, ist das nicht
überraschend. Wohl aber, dass Deutschland, während der Süden wankt,
so wenig positive Notiz vom stabilen Land im Osten nimmt. Mit kaum
einem Nachbarn ist die deutsche Wirtschaft so eng verwoben wie mit
Polen. Und kein anderes EU-Land ist, nicht zuletzt dank deutscher
Investitionen, so gut durch die Finanzkrise gekommen. Die polnische
Wirtschaft wuchs 2009 um 1,7 Prozent, während die deutsche um 4,7
Prozent schrumpfte. Im Folgejahr lag Polen mit 3,8 Prozent knapp vor
Deutschland, und 2011 werden uns die Nachbarn jenseits der Oder laut
Prognosen erneut hinter sich lassen. Zu einem guten Teil speist sich
diese Dynamik aus dem Abrufen von Milliardensummen aus europäischen
Strukturfonds. Aber Polens Aufstieg wäre nicht möglich ohne eine
gesunde Privatwirtschaft und die solide Wirtschaftspolitik der
Regierung von Donald Tusk, die einen stetigen Fluss ausländischer
Direktinvestitionen begünstigt hat.
Unabhängig davon, wie Tusks liberalkonservative Partei
Bürgerplattform bei der jetzigen Wahl abschneidet, dürfte die
Erfolgsgeschichte weitergehen. Hier ist europäisches Geld gut
angelegt, denn anders als derzeit im Süden führt es zu Wachstum und
Wertschöpfung, wovon ganz Europa profitiert.
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