(ots) - Mit dem Start des neuen europÀischen
Visa-Informationssystems (VIS) werden die AuĂengrenzen der
Schengen-LĂ€nder von heute (Dienstag) an noch sicherer. Zugleich
profitieren AuslÀnder, die die EU besuchen wollen, von klareren und
fairen Regeln fĂŒr den Visumsantrag. EU-Innenkommissarin Cecilia
Malmström sagte: "Ausstellung und PrĂŒfung von Visa werden jetzt
effizienter und sicherer. Damit kommen wir einer besseren gemeinsamen
Visumpolitik der EU ein StĂŒck nĂ€her."
Dank biometrischer Merkmale (FingerabdrĂŒcke und digitales
Gesichtsbild) werden VisaantrĂ€ge kĂŒnftig erheblich schneller
bearbeitet. Das neue System ermöglicht es den Schengen-LÀndern, Daten
ĂŒber Visa fĂŒr einen kurzfristigen Aufenthalt rasch und wirksam
auszutauschen. Beim neuen VIS wird auch die SystemintegritÀt gestÀrkt
und das Vertrauen unter den zugehörigen Mitgliedstaaten verbessert.
Als erste werden die konsularischen Vertretungen der Schengen-LĂ€nder
in Nordafrika (Ăgypten, Algerien, Libyen, Mauretanien, Marokko und
Tunesien) angeschlossen.
Die 25 Schengen-Mitgliedstaaten stellen jÀhrlich rund 13 Millionen
Schengen-Visa aus - Tendenz steigend. Das bisherige System zur
Erteilung, Ăberwachung und PrĂŒfung von Visa ist fĂŒr eine solche
Nachfrage nicht ausgelegt. Betrug und Missbrauch lieĂen sich nicht
immer leicht verhĂŒten, auĂerdem kann das Verfahren fĂŒr Personen, die
rechtmĂ€Ăig ein Visum fĂŒr einen kurzfristigen Aufenthalt beantragen,
beschwerlich sein.
Bei dem neuen System kann mit einigen Mausklicks die wirkliche
IdentitĂ€t eines Visuminhabers ĂŒberprĂŒft und Visumbetrug verhindert
werden. Gleichzeitig werden VisaantrÀge wesentlich schneller
bearbeitet werden. Die Visumbehörden aller Schengen-LÀnder können die
VIS-Daten bei Bedarf abrufen, etwa wenn jemand, der bereits ein Visum
beantragt hatte, einen neuen Visumantrag stellt. Im VIS werden alle
VisumantrĂ€ge fĂŒr Schengen-LĂ€nder sowie alle Entscheidungen der
Visumbehörden gespeichert. Dadurch kann ein Antragsteller schneller
und einfacher ein neues Visum erhalten, weil die Behörden feststellen
können, ob er sich ordnungsgemÀà verhalten hat und als zuverlÀssig
gelten kann.
Das VIS wird schrittweise Region fĂŒr Region bereitgestellt. Auf
Nordafrika sollen bald der Nahe Osten (Israel, Jordanien, Libanon und
Syrien) sowie die Golfregionen (Afghanistan, Bahrain, Irak, Iran,
Katar, Kuwait, Jemen, Oman, Saudi-Arabien und die Vereinigten
Arabischen Emirate) folgen. Die konsularischen Vertretungen der
Schengen-LĂ€nder in der Welt sollten binnen zwei Jahren an das VIS
angeschlossen werden.
Das Verfahren fĂŒr die Erfassung von FingerabdrĂŒcken ist schnell,
einfach und diskret. Der Antragsteller muss lediglich seine Finger
auf einen digitalen Fingerabdruckscanner legen. Wird innerhalb von
fĂŒnf Jahren ein neuer Antrag gestellt, mĂŒssen nicht noch einmal
FingerabdrĂŒcke abgenommen werden, denn sie werden aus dem im VIS
gespeicherten letzten Antrag kopiert. Die Abdruckdaten werden nach
fĂŒnf Jahren gelöscht.
Beim Eintreffen des Visum-Inhabers an der AuĂengrenze ĂŒberprĂŒfen
die Schengen-Grenzschutzbeamten seine IdentitÀt und kontrollieren die
Echtheit seines Visums im VIS.
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