(ots) - Bedrückende Spaltung
Es ist bedrückend: Der Export boomt, die Kassen klingeln,
glitzernde Einkaufswelten schießen in die Höhe, doch zugleich sind
immer mehr Menschen von Armut bedroht. Tausende können nur davon
träumen, shoppen zu gehen. Sie sehen sich stattdessen nicht einmal in
der Lage, ihre Wohnung angemessen warm zu halten. Mit dieser tiefen
Spaltung darf sich die Gesellschaft nicht abfinden.
Doch wo beginnt Armut? Auf diese reflexartig immer wiederkehrende
Frage gibt es die unterschiedlichsten Antworten. Wenn es aber nicht
einmal zu einer halbwegs ausgewogenen Ernährung reicht, dürfte die
Einschätzung klar sein. Und genau über solche Probleme wird immer
öfter geklagt. Arbeitslosigkeit, Mini-Jobs, Niedriglöhne, alle diese
Probleme haben schwerwiegende Folgen. Am stärksten muss aber die
Perspektivlosigkeit alarmieren. Arm zu sein ist keine Schande. Eine
Schande bleibt es aber, wenn sich in einem reichen Land wie
Deutschland Armut verfestigt. Einmal in die untersten
Einkommensgruppen abgerutscht, gelingt es zwei Dritteln der
Betroffenen nicht, daran etwas zu ändern.
Teilweise wird Armut sogar schon vererbt. Das muss sich endlich
ändern, zumal der Schlüssel zur Lösung der Probleme seit Langem
bekannt ist: mehr Geld für Schulen und Universitäten sowie ein
Bildungssystem, in dem die soziale Herkunft kein Bremsklotz mehr ist.
Chancengleichheit bleibt eine der größten Herausforderungen bei der
Bekämpfung der Armut.
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