(ots) - Die Arbeit auf dem Acker wird grüner
Die Landwirtschaft in Europa steht vor einer neuen Ära, die Bauern
kommen um einen grundlegenden Strategiewechsel nicht herum. Was mit
der Förderung von Produktion begann, dann aber zu Butterbergen und
Milchseen führte, mündet nun in eine ökologischere Agrarpolitik.
Keine Frage: Die Arbeit auf dem Acker wird grüner.
Das ist eine radikale Abkehr von der in den 1960er-Jahren
praktizierten Philosophie, allein überlebensfähige Großbetriebe zu
stützen. Jetzt lautet die Devise: Den Großbetrieben wird etwas
abgezwackt, kleinere Höfe gewinnen wieder an Bedeutung, nicht nur für
die Erzeugung von Milch, Getreide und Kartoffeln, sondern eben auch
für Landschaftspflege und Naturschutz. Auf einem anderen Blatt steht
jedoch, ob EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos die von ihm gesteckten
Ziele tatsächlich erreicht: Die EU-Finanzplanung ist noch ohne
Kontur. Wie prall der Brüsseler Agrartopf schließlich gefüllt sein
wird, steht deshalb in den Sternen. Unbehagen bereiten überdies die
vielen bürokratischen Vorgaben. Formulare statt Feldarbeit dürften
die Landwirte zur Weißglut treiben. Außerdem: Wer soll die Angaben
kontrollieren?
Ciolos ist dennoch auf dem richtigen Weg. Das Argument der
Bauernlobby, ökologische Vorrangflächen behinderten den Kampf gegen
den Hunger, greift nicht ganz. Es ist eher umgekehrt: Die weiter
fließenden EU-Milliarden-Beihilfen erschweren Bauern in Afrika und
anderswo das Geschäft.
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