PresseKat - Wege aus der Kreditkrise

Wege aus der Kreditkrise

ID: 49949

Dr. Franz Siener-Kirsch, Geschäftsführer von Stater Deutschland GmbH & Co. KG in Bonn, über die zunehmend negativen Auswirkungen der internationalen Kreditkrise auf deutsche Kreditinstitute und die Möglichkeiten, diesen zu begegnen.

(firmenpresse) - Die internationale Kreditkrise weitet sich immer weiter aus und droht, sich in den USA über eine nachfolgende Konsumkrise zu einer Systemkrise auszuweiten.

Ein Anzeichen hierfür ist der von der Universität Michigan ermittelte Index zum Verbrauchervertrauen in den USA, welcher im April mit 62,6 Punkten den niedrigsten Stand seit 1982 erreichte. Auch der Preisverfall bei Immobilien - per April 2008 im Vorjahresvergleich eine Preisminderung von 8,5 Prozent für ein neues Eigenheim - wird weitere Probleme hervorrufen, da zu befürchten ist, dass immer mehr US-Amerikaner, insbesondere diejenigen mit geringem Einkommen, ihre Hypotheken nicht mehr bedienen können. Die Zahl der Zwangsräumungen hat in den vergangenen zwölf Monaten bereits um 57 Prozent zugenommen. Zudem gingen seit Jahresbeginn in den USA bereits fast eine Viertelmillion Arbeitsplätze verloren. Die Quote hat mit 5,1 Prozent den höchsten Stand seit zwei Jahren erreicht.

Aufgrund dieser Gefahrensignale besteht das Risiko, dass die US-Amerikaner ihr Verbraucherverhalten ändern, da die jahrzehntelang gültige Regel, dass zunehmende Verschuldung über Preissteigerungen wettgemacht wird, nicht mehr greift. Da der amerikanische Konsum mit 32% immer noch gut ein Drittel des weltweiten Konsums ausmacht (und damit mehr als China, Japan und alle anderen asiatischen / pazifischen Staaten mit 28% zusammen), sind weitreichende globale Auswirkungen zu erwarten. Auch die bisherigen Stellhebel (wie eine Leitzinssenkung durch die FED) reichen nicht mehr aus, um die amerikanische Wirtschaft anzukurbeln.

Diese Systemkrise in den USA wird über die bereits festgestellten Auswirkungen hinaus weit reichende Folgen auch für die deutsche Wirtschaft und den Finanzsektor haben.

Nach einer Prognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) wird der Abwärtstrend der Weltwirtschaft auch Deutschland erfassen und das Wachstum deutlich verlangsamen. Im Frühjahrsgutachten zur Entwicklung der Weltwirtschaft korrigierten die IWF-Experten ihre Wachstumsprognose für Deutschland abermals nach unten und sagten für 2008 ein Plus von lediglich 1,4 Prozent voraus.





Zwar profitiere die deutsche Exportwirtschaft derzeit noch von vollen Auftragsbüchern, die das Exportwachstum im ersten Halbjahr 2008 auf hohem Niveau hielten, doch der Export in seiner Funktion als Wachstumsmotor in Deutschlands könnte kurzfristig ins Stottern kommen, weil die Krise die globale Nachfrage senke und zudem der starke Euro den Export behindere. Außerdem dürften kreditfinanzierte Investitionen für Unternehmen schwieriger werden, da die Verluste europäischer Banken auf dem US-Immobilienmarkt dem IWF zufolge bereits die Kreditvergabe in Europa einschränken.

Neben der Gesamtwirtschaft sind in Deutschland weiterhin vor allem die Banken von den Auswirkungen der Krise betroffen. Nach Aussagen von Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) haben die deutschen Banken derzeit noch einen Wertberichtigungsbedarf von 35 bis 45 Milliarden Euro. Auch die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) rechnet wegen der Finanzkrise mit weiteren Milliardenabschreibungen bei deutschen Banken. Neben den Wertberichtigungen dämpften niedrigere Erträge im Großkunden- und Kapitalmarktgeschäft, die teurere Refinanzierung und der anhaltende Renditedruck im Privatkundengeschäft die Ergebnisse.


Daher müssen sich auch in Deutschland die Kreditinstitute endlich ehrlich mit der Frage auseinandersetzen, wie sie angemessen auf diese globale Herausforderung reagieren können. Es ist von größter Wichtigkeit für eine Stabilisierung des Finanzsektors, dass nicht nur oberflächliche Korrekturen vorgenommen werden, sondern dass durch tief greifende Änderungen die Voraussetzungen für zukünftige Wettbewerbsfähigkeit geschaffen werden.

Dies betrifft zum einen die Stärkung der Refinanzierungsbasis (z.B. über Pfandbrief statt über Verbriefung), zum anderen aber auch eine nachhaltige Verbesserung der Kostenstruktur. Eine nachvollziehbare Kredit- und Risikopolitik und risikoabhängige Preise im Produktvertrieb spielen hier eine ebenso große Rolle wie effiziente, standardisierte und qualitätsgesicherte Prozesse im Back Office.

Für kleinere und mittelgroße Marktteilnehmer wird daher das Thema Outsourcing wieder stärker in den Vordergrund treten, um Fixkosten zu senken und sich auf Kernkompetenzen zu konzentrieren. Ein Beispiel hierfür ist die Verlagerung der Kreditbearbeitung zu einem Kredit Service Provider. Hier werden fixe Kostenblöcke (Personal, Raum, IT) vollständig variabilisiert. Wenn dies – wie bei Stater – ohne Mindestmengenverpflichtung und ohne Mwst.-Berechnung erfolgt, dann sind leicht Kostenvorteile von 30% und mehr zu realisieren. Die Beziehung zum Endverbraucher, also dem Bankkunden, bleibt hiervon unberührt: Der Außenauftritt eines Kredit Service Providers kann vollständig im „Look & Feel“ der auslagernden Bank erfolgen („Private Label“).

Nach einer Konsolidierung des deutschen Bankenmarktes wird schon lange gerufen, insbesondere nach der Schaffung eines zweiten „nationalen Champions“ neben der Deutschen Bank. Hier fallen Namen wie Postbank, Dresdner Bank und Commerzbank. Das Fusionskarussell hat indes mit der Übernahme der GE Money Bank und der Royal Bank of Scotland durch Banco Santander in Deutschland bereits begonnen, sich zu drehen. Die Citibank Deutschland steht ebenfalls zum Verkauf. Nun wird es sich zeigen, wer sich rechtzeitig sowohl auf der Ertrags- als auch auf der Kostenseite so positioniert, dass er am Ende auf der Seite der Übernehmer und nicht auf der der Übernommenen steht.

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Bereitgestellt von Benutzer: Stater
Datum: 28.05.2008 - 11:33 Uhr
Sprache: Deutsch
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Ansprechpartner: Barbara Malek
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Kategorie:

Banken


Meldungsart: Finanzinformation
Versandart: Veröffentlichung
Freigabedatum: 28.05.2008

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