(ots) - Die Piratenpartei legt auch in
Nordrhein-Westfalen in der Gunst der Wählerinnen und Wähler deutlich
zu. Das ist das Ergebnis des jüngsten NRW-Trends von Infratest dimap
im Auftrag des WDR-Magazins WESTPOL. Demnach würden 7 Prozent der
Befragten für die Piraten votieren, wenn an diesem Sonntag
Landtagswahl wäre, und der Partei damit erstmals den Einzug in das
nordrhein-westfälische Landesparlament ermöglichen. Bei der letzten
Umfrage im April dieses Jahres kamen die Piraten auf lediglich 2
Prozent.
Dass sie sich prinzipiell vorstellen können, der Piratenpartei
ihre Stimme zu geben, gaben sogar 23 Prozent der Befragten an. 75
Prozent können sich das nicht vorstellen.
Sonntagsfrage sieht erneut Mehrheit für Rot-Grün
Die amtierende Koalition aus SPD und Grünen hätte, wenn am Sonntag
gewählt würde, erneut eine absolute Mehrheit von zusammen 51 Prozent,
3 Punkte weniger als noch im April. Zwar verlieren die Grünen im
Vergleich zum NRW-Trend vom Frühjahr 8 Punkte und kommen auf nur noch
16 Prozent, die SPD aber kann 5 Punkte zulegen und käme bei einem
Urnengang auf 35 Prozent der Stimmen, wäre damit stärkste politische
Kraft.
Die CDU verliert und erreicht im aktuellen Trend 31 Prozent (-3),
FDP und Linke würden mit 3 Prozent (-1) bzw. 4 Prozent (unverändert)
nicht mehr im nordrhein-westfälischen Landtag vertreten sein.
Kraft baut Vorsprung vor Röttgen aus
Gefragt, wen sie bei einer Direktwahl des Ministerpräsidenten bzw.
der Ministerpräsidentin bevorzugen würden, sprechen sich 52 Prozent
für die SPD-Politikerin und Amtsinhaberin Hannelore Kraft aus, ein
Plus von 6 Prozentpunkten im Vergleich zum April.
CDU-Landesparteichef und Bundesumweltminister Norbert Röttgen würden
30 Prozent ihre Stimme geben, 2 Punkte weniger.
Neuwahlen stoßen auf Ablehnung
Erneut deutlich fällt die Ablehnung von möglichen Neuwahlen aus.
68 Prozent der Befragten sind gegen vorgezogene Wahlen, 11
Prozentpunkte mehr als im April. Lediglich 24 Prozent (-7) sind
dafür.
Nur geringe Veränderungen bei Parteikompetenzen
Bei den Parteikompetenzen können die Sozialdemokraten auf einem
ihrer klassischen Felder punkten. Gefragt, welche Partei für soziale
Gerechtigkeit sorgen könne, entscheiden sich 51 Prozent für die SPD,
18 Prozent für die CDU und 9 Prozent für die Grünen. Auch bei der
Frage, wer eine gute Schul- und Bildungspolitik mache, führen die
Sozialdemokraten mit 39 Prozent vor CDU (29) und Grünen (7). Diese
Werte haben sich im Vergleich zum Mai 2010, dem letzten Zeitpunkt
ihrer Erhebung, kaum verändert, trotz des im Sommer von den drei
Parteien geschlossenen Schulkonsenses.
Die CDU führt hingegen in den Kompetenzfeldern "Wirtschaft
voranbringen" und "Verschuldung NRWs in den Griff bekommen" mit 40
bzw., 30 Prozent vor der SPD mit 35 bzw. 27 Prozent, der Vorsprung
ist im Vergleich zum Mai 2010 allerdings kleiner geworden.
Spitzenwert für die Grünen bleibt die Umweltpolitik. Auf die
Frage, wem die Wählerinnen und Wähler zutrauen, eine gute
Umweltpolitik zu betreiben, nennen 61 Prozent die Grünen, der beste
bei dieser Umfrage gemessenen Einzelwert für eine Partei. Die CDU
kommt auf 13, die SPD auf 11 Prozent.
Für den NRW-Trend hat Infratest dimap im Auftrag von WESTPOL in
dieser Woche 1000 Wählerinnen und Wähler telefonisch befragt. Die
Ergebnisse sind repräsentativ für alle Wahlberechtigten.
Westpol (Sonntag, 16.10.2011, 19:30 Uhr) ab sofort zur
Veröffentlichung frei.
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