(ots) - Keine faulen Ausreden
Mit Helm sehe ich blöd aus, das ist meist die Ausrede von Radlern,
die sich ungeschützt auf die Straßen wagen. Wer ist schon frei von
Eitelkeit? Das zieht aber nicht mehr. Sportlich, seriös oder albern:
Das Angebot ist mittlerweile breit, der Kultivierte radelt mit
kariertem Tropenhelm, die Snobistin mit schwarzem Reithelm, der
Sprinter in Neongelb. Bleibt nur noch der Hinweis auf die zerdrückte
Frisur. Doch wer einmal Bodenberührung hatte, wird diese Ausflucht
lächerlich finden. Sollte der Helm deshalb zur Pflicht werden? Ja,
Sicherheit hat Vorfahrt, auch wenn es lästig ist. Auf deutschen
Straßen verrohen nämlich die Sitten. Das gilt sicher nicht für unsere
Region, die sich über ein wunderbar ausgebautes Radwegenetz freuen
kann.
Aber im Stadtverkehr gilt oft das Blech des Stärkeren, wie es sehr
treffend heißt. Aggressiv kämpfen Radler gegen Autofahrer und
Fußgänger um Platz auf engstem Raum. Meist ist nicht der Radler
schuld, wenn er zu Boden geht, sondern sein natürlicher Feind, der
Autofahrer. Der rüstet sich, nach langem, langem Widerstand, mit dem
Gurt gegen eigene und anderer Leute Dummheit. Auch der Skifahrer geht
überwiegend mit Kopfschutz auf die Piste, aber erst seit Thüringens
Ski fahrender Ex-Regierungschef Dieter Althaus 2009 dank Helm dem Tod
entrann. Politiker zeigen sich übrigens gerne auf dem Fahrrad, leider
oft ohne Helm. Dann sieht die Pose erst recht blöd aus.
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