(ots) - Fast sechs von zehn Deutschen sorgen sich vor
langen Krankenhausaufenthalten und Operationen als Folge der
Herzrhythmusstörung Vorhofflimmern. Die Ängste sind berechtigt, denn
tatsächlich gehört Vorhofflimmern mit jährlich mehr als 230.000
Einweisungen zu den zehn häufigsten Gründen für
Krankenhausaufenthalte in Deutschland. Gleichzeitig sorgt sich mehr
als jeder zweite Bundesbürger um eine verminderte Lebensqualität. 46
Prozent sorgen sich davor, vorzeitig zu sterben. Das ergab die
aktuelle Studie des IMWF Institut für Management- und
Wirtschaftsforschung unter 1.000 Bundesbürgern im Auftrag der
Aufklärungskampagne "Vorhofflimmern - Herz außer Takt"
(www.herz-ausser-takt.de).
Die Ängste der Patienten werden seit kurzem auch in den
Therapiezielen bei Vorhofflimmern berücksichtigt. In den im Jahr 2010
aktualisierten internationalen Leitlinien zur Behandlung dieser
Herzerkrankung werden die Vermeidung von Krankenhausaufenthalten und
die Verbesserung der Lebensqualität der Patienten als Ziele
formuliert. Patienten mit Vorhofflimmern sollten zur Vermeidung eines
Schlaganfalles mit Medikamenten behandelt werden, die die
Blutgerinnung hemmen. Zudem gehören die Frequenzkontrolle, damit das
Herz nicht rast, sowie Medikamente die den Rhythmus des Herzschlages
wieder normalisieren, zu einer leitliniengerechten Behandlung.
Außerdem können Patienten auch durch ihr eigenes Verhalten den
Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. Dabei sollten sie nicht nur
die Therapie einhalten, sondern gleichzeitig auf den Blutdruck achten
sowie in Absprache mit dem Arzt regelmäßig Sport treiben und
Entspannungsübungen in den Alltag einbauen.
Werden alle Aspekte bei der Behandlung von Vorhofflimmern
beachtet, können die von Patienten gefürchteten
Krankenhausaufenthalte in vielen Fällen vermieden werden. Auch die
Lebensqualität der Betroffenen verbessert sich. Vor allem sinkt durch
eine adäquate Therapie die Gefahr von Folgeerkrankungen wie
Schlaganfall oder tödliche Herzerkrankungen deutlich. Bleibt die
Herzrhythmusstörung jedoch unbehandelt, so verschlechtert sich die
Prognose von Patienten - das Sterberisiko verdoppelt sich.
Schon jetzt leiden in Deutschland rund eine Million Menschen unter
der häufigsten Herzrhythmusstörung Vorhofflimmern, bei steigender
Tendenz. Schätzungen gehen davon aus, dass es in 50 Jahren doppelt so
viele Erkrankte geben wird. Die Volkskrankheit trifft Männer und
Frauen gleichermaßen. Mediziner raten zu regelmäßigen
Vorsorgeuntersuchungen.
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Hintergrundinformationen
Im Auftrag der Aufklärungskampagne "Vorhofflimmern - Herz außer Takt"
hat das IMWF Instituts für Management- und Wirtschaftsforschung 1.000
Bundesbürger zum Thema "Herzrhythmusstörungen und Vorhofflimmern"
befragt. Die Studie lief im August 2011. Befragt wurde eine
bevölkerungsrepräsentative Stichprobe von über 40-Jährigen in den
Städten Köln, Frankfurt/Main und Nürnberg.
Die Kampagne "Vorhofflimmern - Herz außer Takt" möchte einen Beitrag
zur Optimierung der Versorgung von Menschen mit Vorhofflimmern
leisten. Der Fokus liegt auf der Information von Patienten und Ärzten
zum aktuellen medizinischen Wissensstand in Zusammenarbeit mit
Kardiologen aus Klinik und Praxis. Patienten sollen dabei auch
praktische Tipps zum besseren Umgang mit der Erkrankung erhalten. Die
Kampagne wird vom Kompetenznetz Vorhofflimmern (AFNET), von der
Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe sowie vom Gesundheitsunternehmen
Sanofi getragen. Weitere Informationen zur Kampagne unter
www.herz-ausser-takt.de.
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IMWF - Institut für Management- und Wirtschaftsforschung
Das IMWF wurde aus der Erfahrung heraus gegründet, dass die
Ergebnisse wissenschaftlicher Ausarbeitungen und Marktanalysen für
Entscheider in der Wirtschaft oftmals nicht die hinreichende
Praxisnähe und Relevanz haben. In Folge dessen bleibt die
Unterstützung wissenschaftlicher Institutionen durch Unternehmen
oftmals hinter den Erwartungen der Lehrstühle zurück. Vor diesem
Hintergrund versteht sich das IMWF als Plattform, auf der Kontakte
zwischen Wissenschaft und Unternehmen geknüpft werden, die an
fundierter Aufarbeitung relevanter Management- und Wirtschaftsthemen
interessiert sind.
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Roland Heintze
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