Der Tag an dem die „Rogens“ ihr Vieh von der Alm holen, ist alljährlich ein besonderer. Auch die Gäste des Naturhotels sind hautnah dabei und helfen die wohlgenährten Kühe, nach vier Monaten Sommerurlaub auf der hauseigenen Walser Alm, sicher ins Tal zu begleiten.
(firmenpresse) - Urlaub im Naturhotel Rogen bedeutet in erster Linie, bei der Natur zu Gast zu sein. Jetzt im Herbst, in der schönsten Jahreszeit, wenn köstliche Früchte, faszinierende Farben und diese besondere Stimmung einhergehen, sind das wohltuende Atempausen für den Alltag.
Alljährlich in den ersten Tagen im Oktober, heuer war es der 6., steigt das ehrbare Fest des Almabtriebes. Ein Stück Südtiroler Tradition lebt. Gar einige Gäste haben wiederum ihren Urlaub im Naturhotel extra in diese Zeit gebucht, um dabei sein zu können.
Nach dem etwas schweißtreibenden Aufstieg auf die Alm, in Begleitung von Juniorchefin Monika, wird zunächst kräftig vom „Brettl“ gegessen. Die meisten Produkte für diese ordentliche Jause kommen vom eigenen Bauernhof der „Rogens“. So wird auch eifrig nachgefragt, wie lange denn der Speck braucht, um diesen feinen Geschmack zu haben, und vor allem, warum ist das ein echter Südtiroler Speck.
Oswald Rogen, der Seniorchef, erzählt von den schwierigen 30iger Jahren, in denen die Bauern durchwegs noch Selbstversorger waren. Bargeld hatten sie im Normalfall so gut wie keines. Neben den verschiedenen Staatssteuern, wie eine Steuer auf Klaviere, eine Konsumsteuer auf Wein, Getränke und auf elektrischen Strom (letzteren gibt es in Spinges jedoch erst seit 1946), eine Steuer auf Kaffeemaschinen, gab es auch die Viehsteuer. Diese belastete die Bauern sehr. Besaß ein Bauer z.B. elf Kühe, vier Kälber, zwei Pferde, zwei Ochsen, drei Schweine, fünf Ziegen und zehn Schafe, so hatte er eine Viehsteuer von 400 Lire (2 Euro) zu entrichten, was in den damaligen Zeiten, in etwa zwei Monatslöhnen des Gemeindedieners entsprach, ist im Spinger Heimatbuch nachzulesen.
Oswald ist einer vom alten Schlag. Das beweißt er auch, wenn er in Überschallgeschwindigkeit von 1235 Kilometer pro Stunde die Schnur streckt, und es im Takt gewaltig knallen lässt. Der alten Tradition des „Goaslschnöllens“ liegen die einfachen Gesetze der Physik zugrunde. Es sind die letzten fünf Zentimeter an der Peitsche, welche nach einem harten Dreher, gekonnt links und rechts am Kopf vorbei, wieder in die Gerade gebracht werden müssen. Soweit die Theorie dieser alten Tradition. Nichtgeübte brauchen einige Versuche. Nach den ersten zaghaften Tönen, gelingt es meist sehr schnell, ein ordentliches „Peng“ aus dem vier Meter langen Seil zu holen, sehr zur Freude des tapferen Protagonisten, der durchaus eine geschwollene Lippe riskiert.
Früher wurde mit der „Goasl“ das Vieh angetrieben und gelenkt. Pferde und Ochsen vor dem Wagen oder Pflug erkannten genau, was die einzelnen, verschieden gehaltenen Klangfolgen zu bedeuten hatten. Hirten schützten ihre Herden mit der „Goasl“ vor Wölfen und Bären. Später wurde mit der „Goasl“ auch der Winter und die Kälte vertrieben und der neue Frühling geweckt.
Hier auf der Alm der „Rogens“ knallt es nicht nur zum Almabtrieb. Auch bei den geführten Gästewanderungen auf die Alm, ist dieser uralte Brauch, eine handfeste Einlage für einen authentischen Natururlaub, den die Familie Rogen in ihrem Naturhotel anbieten.
Kurz nach 13 Uhr geht es zum eigentlichen Almabtrieb über. Irgendwie scheinen die Tiere zu spüren, dass es mit den beschaulichen Almtagen zu Ende geht. Oswald lockt geduldig mit einem leeren Futtersack und lässt den Kosenamen der Leitkuh schmeichelnd über seine Lippen. Es ist diese zuredende Zwiesprache zwischen Mensch und Tier, die letztendlich überzeugt und den Tross auf den Weg bringt.
Im Tal werden die Tiere noch für einige Wochen auf den saftigen Weiden von Spinges bleiben.
Für die gesamte Mannschaft gibt es einen erfreulichen Empfang mit kulinarischen Köstlichkeiten: Mus aus der Pfanne und feine Teigwaren, wie die „Minkelen“ und süße Krapfen mit Mohn- und Apfelfüllung. Hierfür hat Seniorchefin Helene ihre besten Rezepte ausgepackt. Natürlich wird auf die erfolgreich zu Ende gehende Almsaison angestoßen.
Für den nächsten Almabtrieb bei den „Rogens“ haben sich die ersten Gäste bereits angemeldet.
Zu Gast bei der Natur. So könnte man die Unternehmensphilosophie des Naturhotels Rogen zusammenfassen. Beim alljährlichen Almabtrieb mit den Rogens sind auch die Feriengäste mit dabei und helfen, das wohlgenährte Vieh sicher ins Tal zu begleiten. Dort wird Kulianrisches aus Grossmutters Küche serviert und auf die erfolgreiche almsaison angestoßen.