(ots) -
- Zusätzliche Mittel von bis zu 2,75 Milliarden Euro bis 2016
erforderlich
- Nur rasches Handeln kann drohenden Verkehrskollaps vermeiden
- Investitionsstau von sieben Milliarden Euro bei Brücken auf
Bundesfernstraßen
Für den Erhalt der Brücken sind ab dem kommenden Jahr bis zum Jahr
2016 insgesamt bis zu 2,75 Milliarden Euro zusätzlich zum bisherigen
Mittelansatz notwendig. Das geht aus einem Gutachten
"Brückenertüchtigung jetzt - Ein wichtiger Beitrag zur Sicherung der
Mobilität auf Bundesfernstraßen" hervor, das im Auftrag von
Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), Hauptverband der
Deutschen Bauindustrie (HDB) und Bundesverband Baustoffe, Steine und
Erden (BBS) und weiteren Verbänden entstanden ist und am Freitag in
Berlin vorgestellt wurde.
Laut Gutachten ist der Zustand vieler Autobahnbrücken
besorgniserregend. Es bestehe "dringender Handlungsbedarf", um auch
künftig noch die Verkehrsströme der Wirtschaft und der Bürger
sicherstellen zu können. Vor allem bei älteren Großbrücken sind
inzwischen die Belastungsgrenzen erreicht. "Die bröselnden Brücken
sind mit unabsehbaren Folgen für die deutsche Wirtschaft verbunden",
sagte Dieter Schweer, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung.
"Längere Fahrzeiten durch Umwege aufgrund von Brückensperrungen
bedeuten steigende Kosten und eine stärkere Umweltbelastung. Nur
rasches Handeln kann den drohenden Kollaps auf den Bundesfernstraßen
vermeiden."
HDB-Hauptgeschäftsführer Michael Knipper erklärte: "Deutschland
betreibt bereits seit Jahren seine Infrastruktur auf Verschleiß. Im
Bereich der Brücken auf Bundesfernstraßen ist dadurch ein
Investitionsstau von schätzungsweise sieben Milliarden Euro
entstanden. Allein in Nordrhein-Westfalen müssen in den nächsten zehn
Jahren 300 Großbrücken saniert werden. Wir dürfen also keine Zeit
verlieren."
BBS-Hauptgeschäftsführer Michael Basten betonte: "Leistungsfähige
Verkehrswege sind für Deutschland als Exportnation und
Logistikdrehscheibe in Europa unverzichtbar. Bis 2025 wird im
Vergleich zu 2004 ein Anstieg des Güterverkehrs auf der Straße um
mehr als 80 Prozent prognostiziert. Ohne sichere Brücken werden wir
diese gewaltige Herausforderung nicht stemmen können."
Besonders betroffen sind Hauptverkehrsachsen in den westlichen
Bundesländern. Das sind zum Beispiel die A 45 zwischen Dortmund und
Gambacher Kreuz, die A 81 zwischen München und Salzburg, die A 6
zwischen Heilbronn und Nürnberg, die A 3 zwischen Frankfurt und
Nürnberg, die A 7 auf mehreren Abschnitten, die A 61 zwischen Kreuz
Meckenheim und Hockenheim sowie zahlreiche Streckenabschnitte im
Ruhrgebiet. Wegen Brückenschäden wurden zum Beispiel auf der A 45 für
mehrere Talbrücken schon Geschwindigkeitsbeschränkungen von 60 km/h
angeordnet. Vermutlich müssen von den über 60 Brücken auf der A45
alle älteren erneuert werden.
Der BDI hat investitionsagenda.de gestartet, damit wieder mehr in
Deutschlands Zukunft investiert wird. Nur mehr Investitionen schaffen
neues Wachstum, neue Beschäftigung und neue Aufstiegschancen. Mehr
auf www.investitionsagenda.de.
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