(ots) - Als zutiefst besorgniserregend bewertet der
Paritätische Wohlfahrtsverband die heute vom Statistischen Bundesamt
veröffentlichten Zahlen zur aktuellen Entwicklung der Grundsicherung
im Alter. Der Verband warnt vor einem explosionsartigen Anstieg der
Altersarmut und fordert eine durchgreifende Reform der
Altersgrundsicherung.
"Die Altersarmut nimmt zu und dieser Trend wird sich
beschleunigen. Um Massenarmut im Alter zu verhindern, muss umgehend
politisch gegengesteuert werden", warnt Ulrich Schneider,
Hauptgeschäftsführer des Paritätischen. Allein im letzten Jahr ist
die Zahl der Empfänger von Leistungen der Altersgrundsicherung laut
Statistischem Bundesamt um mehr als vier Prozent gestiegen. Der
Verband geht von einer Vervierfachung der Altersarmutsquote von
derzeit 2,5 Prozent auf über zehn Prozent in den nächsten Jahren aus.
"Um im Jahr 2030 eine gesetzliche Rente wenigstens in Höhe des
Grundsicherungsniveaus zu erhalten, müsste ein Durchschnittsverdiener
nach heutigem Stand insgesamt 34 Jahre lang in die gesetzliche
Rentenversicherung einbezahlt haben. Für viele ist dies schon jetzt
absehbar nicht mehr leistbar", so Schneider. Besonders bedroht seien
die 6,5 Millionen Beschäftigten im Niedriglohnbereich und damit jeder
fünfte Erwerbstätige. "Die, die heute schon arm trotz Arbeit sind und
ihren Lohn mit Sozialleistungen aufstocken müssen, werden im Alter
nicht besser da stehen."
Der Paritätische fordert eine umfassende Rentenreform und eine
Anhebung der Grundsicherung im Alter. Die aktuellen Vorschläge des
Bundesarbeitsministeriums kritisiert der Verband als völlig
unzureichend. "Um die Rente armutsfest zu gestalten, brauchen wir ein
echtes Mindestrentensystem und eine durchgreifende Reform der
Grundsicherung im Alter", fordert Schneider. Nach Berechnungen des
Verbandes sind die Grundsicherungsleistungen um rund 20 Prozent zu
niedrig bemessen und müssten deutlich angehoben werden, um
bedarfsgerecht zu sein.
Pressekontakt:
Gwendolyn Stilling, Tel.: 030/24636305, eMail: pr(at)paritaet.org