(ots) - Souveränität gefordert statt Zaudern und Zögern
Mit Weitblick gilt es, das große Ganze, nämlich Europa, im Auge zu
haben und nicht in Klein-Klein zu agieren. Die EU befindet sich
derzeit in ihrer größten Krise, Mitgliedstaaten wie Griechenland
stehen vor dem Bankrott und können nur durch den gemeinsamen
Rettungsschirm gerettet werden.
Wie mutet es da an, dass die deutsche Bundeskanzlerin als
europäische Spitzenkraft sich die Zustimmung von Fraktionen und
Koalition schon fast erbetteln muss? Anstatt mit gestärktem Rücken
und Entscheidungskompetenz am Sonntag nach Brüssel reisen zu können,
muss sie taktieren, um die schwarz-gelbe Koalition oder einen
eingeschnappten bayerischen Ministerpräsidenten Seehofer wieder in
die Spur zu bringen.
Souveränität der politischen Klasse sieht anders aus. Die Macher
der deutschen Wiedervereinigung und die Architekten der Europäischen
Union um Angela Merkels "Entdecker" Helmut Kohl herum sind jedenfalls
nicht so zaudernd und ängstlich vorgegangen.
Die Zweiteilung des EU-Gipfels darf Jean-Claude Juncker, ein
glühender Europäer, in der Außenwirkung zu Recht als "desaströs"
bezeichnen. Diese Unsicherheit in Europa spiegelt sich auch in der
Stimmung der Wirtschaft wider. Der Ifo-Geschäftsklimaindex ist zum
vierten Mal in Folge gesunken. Nur eine nachhaltige Lösung der
EU-Finanzkrise bringt Vertrauen zurück und sichert langfristig den
Euro und damit unseren Wohlstand.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: 0541/310 207