(ots) - Schweizer Optimismus
Das Ergebnis der Schweizer Parlamentswahl ist unterm Strich eine
gute Nachricht. Der Trend zum Rechtspopulismus ist vorerst gestoppt.
Zwar bleibt die SVP stärkste Partei. Die eigentlichen Sieger der Wahl
sind aber die Bürgerlich-Demokratische Partei BDP sowie die
Grünliberalen, Vertreter der politischen Mitte also.
Das Wahlergebnis zeigt, dass auch die traditionell konservativ
eingestellten Schweizer zunehmend bereit sind, Veränderungen zu
akzeptieren. Noch heute sehen viele Eidgenossen ihr Land als Fels in
der Brandung einer sich rasch verändernden Welt. Tatsächlich geht die
Globalisierung auch an der Schweiz nicht spurlos vorüber. Als Folge
erlebt das Land zunehmende Einwanderung und Destabilisierungen im
Bankensektor. Migration und Wirtschaft waren auch die Themen, aus
denen die nationalkonservative SVP besonders viel Honig sog, um sich
2007 einen fulminanten Wahlsieg zu sichern.
Nun allerdings scheinen die Schweizer stärker bereit, sich den
Herausforderungen zu stellen. Statt sich Angst vor der Zukunft
einjagen zu lassen, haben die Eidgenossen vor allem kleineren
Parteien eine Chance gegeben, die Zukunft zu gestalten. Dazu passt,
dass die Befürworter des Atomausstiegs zulegen konnten. Die neue
Regierung wird aber hoffentlich auch versöhnlichere Töne in
Migrationsfragen anschlagen. Der zuletzt übliche ruppige Umgang traf
auch die rund 270 000 Deutschen, die in der Schweiz leben.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: 0541/310 207