(ots) - Der DTB spiegelt die Entwicklung der wichtigsten
Baufinanzierungs-Parameter wider. Er wird monatlich auf Basis von
rund zehntausend tatsächlich in Deutschland abgeschlossenen
Immobilienfinanzierungen ( http://www.drklein.de/baufinanzierung )
ermittelt.
Details finden Sie unter: http://tinyurl.com/DTB-September-11
DTB-Kommentar von Stephan Gawarecki, Vorstandssprecher Dr. Klein &
Co. AG
Stephan Gawarecki berichtet über aktuelle Trends in der
Baufinanzierung und kommentiert die Ergebnisse des DTB.
Seit Beginn der Berechnungen des DTBs im Januar 2009 waren die
Kosten für Baufinanzierungen noch nie so niedrig wie im September
dieses Jahres. Nur noch 683 Euro pro Monat bezahlte ein Kunde für ein
Darlehen von 150.000 Euro mit einem Beleihungswert von 80 Prozent und
einer Tilgung von zwei Prozent. Das sind 46 Euro oder 6,3 Prozent
weniger als im Vormonat. Vor genau einem Jahr, im September 2010
waren die Baufinanzierungskosten mit einer Standardrate von 694 Euro
auf dem damals historischen Tiefpunkt. Aktuell sind die Kosten
gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresmonat nochmals um elf Euro bzw.
um 0,2 Prozent geringer.
Zum Vergleich: Für die aktuelle Standardrate ist eine
Zwei-Zimmer-Wohnung in guter Hamburger Lage zu mieten. Dieselbe
Wohnung könnte heute gekauft und mit derselben monatlichen Rate
abbezahlt werden. Mit einem Unterschied: Aus einem Käufer wird ein
Eigentümer.
Trotz des tieferen Zinsniveaus ist der Tilgungssatz mit 1,93
Prozent aktuell geringer als noch im Vorjahr. Hier zeigt sich, dass
die Zinsersparnisse durch günstige Finanzierungskonditionen nicht in
vollem Umfang in die Tilgung fließen. Die täglichen Medienmeldungen
zur Schuldenkrise aber auch Prognosen über eine sinkende
Wirtschaftsleistung in Deutschland erhöhen die Unsicherheit in Bezug
auf die Zukunft. Dies lässt vermuten, dass Kunden ihre Tilgungssätze
aufgrund unvorhersehbarer finanzieller Einbußen, die künftig auf sie
zukommen könnten, tiefer ansetzten. Ein niedrigerer Tilgungssatz kann
jedoch um Sondertilgungsrechte ergänzt werden. Wer mit einem
Kreditgeber finanziert, der nur kostenpflichtige Sondertilgungen
anbietet, dem empfiehlt sich möglicherweise die Nutzung eines
Bausparvertrages. Gegenüber der Sondertilgung hat dieser den Vorteil,
dass sowohl die Häufigkeit der Einzahlungen als auch die Höhe der
einbezahlten Summen völlig flexibel gestaltbar sind. Darüber hinaus
bietet der Bausparvertrag die Möglichkeit, das Zinsänderungsrisiko
der Anschlussfinanzierung zu reduzieren, und er kann auch für
Modernisierungsmaßnahmen genutzt werden.
Die durchschnittliche Zinsbindung reduzierte sich um sechs Monate
auf zehn Jahre und fünf Monate. Hier wäre mit dem tiefen Zinsniveau
eigentlich mit einem Anstieg der Zinsbindung zu rechnen gewesen. Die
hohe Nachfrage nach Immobilien geht jedoch aktuell nicht nur von der
besser verdienenden Bevölkerung aus. Vielmehr hat die Flucht in
Sachwerte sich auf fast alle Bevölkerungsschichten ausgedehnt.
Kurzfristig sind zehnjährige Finanzierungen günstiger. Wer an der
Grenze seiner finanziellen Möglichkeiten finanziert, wird deshalb
eher die kurzfristig tiefere Rate nutzen, in der Hoffnung, dass die
Konditionen in zehn Jahren ebenfalls attraktiv sind.
Im September setze sich die August-Entwicklung bei den
Finanzierungsarten sehr deutlich fort. Der Anteil der
Forward-Darlehen legte um 22,8 Prozent zu. Diese Steigerung hebt sich
noch einmal deutlich von dem Vormonatswert ab. Hier betrug die
Steigerung 13,48 Prozent. Trotz dieser sehr starken Entwicklung ist
das Vorjahresniveau noch nicht wieder erreicht. Wer sich heute noch
nicht mit dem Thema Forward beschäftigt hat, hat vielleicht jetzt die
letzte Chance, an so günstige Zinsen zu kommen wie nie zuvor. Dass
wirklich niemand mehr mit nachhaltig weiter fallenden Zinsen rechnet,
zeigt der sehr deutliche Rückgang bei den variablen Darlehen. Diese
wurden im Vergleich zum Vormonat um 33,2 Prozent weniger
abgeschlossen.
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Michaela Reimann
Group Communications Manager
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