(ots) - Das Bundeskompetenzzentrum Barrierefreiheit und die
Monitoring-Stelle zur UN-Behindertenrechtskonvention haben jetzt
Politik und Gesellschaft aufgefordert, Barrieren systematisch aus den
unterschiedlichen Perspektiven von Menschen mit Behinderungen für
alle Lebensbereiche zu erfassen und schrittweise abzubauen.
"Barrierefreiheit ist für alle Menschen eine entscheidende
Voraussetzung, um am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können,
sie ist ein Schlüssel zur Enthinderung der Gesellschaft", erklärte
Valentin Aichele, Leiter der Monitoring-Stelle zur
UN-Behindertenrechtskonvention, anlässlich der Tagung "Die
UN-Behindertenrechtskonvention: Deutschland auf dem Weg zur
barrierefreien Gesellschaft" heute in Berlin. In den
Behindertengleichstellungsgesetzen von Bund und Ländern sei die
Barrierefreiheit zentral verortet. Im Sinne der
UN-Behindertenrechtskonvention müssten die Gleichstellungsgesetze
Barrierefreiheit auf alle Zielgruppen beziehen, den Anwendungsbereich
auf den privaten Bereich stärker ausweiten und die
Durchsetzungsinstrumente schärfen.
Andreas Bethke, Vorsitzender des BKB Bundeskompetenzzentrum
Barrierefreiheit und Geschäftsführer des Deutschen Blinden- und
Sehbehindertenverbandes sagte, behinderungsübergreifend erarbeitete
Standards und Praxishilfen sowie darauf aufbauend verhandelte
Ausbildungsleitfäden, Zielvereinbarungen und Bahnprogramme könnten
dazu beitragen, im privaten Bereich Barrierefreiheit als
grundlegendes Prinzip zu verankern. Um Wirksamkeit zu entfalten,
seien diese Elemente aber auf den allseitigen Willen zur
Problemlösung angewiesen. Notwendig seien deshalb ebenfalls
Förderinstrumente, die die Schaffung von Barrierefreiheit
unterstützten. So könne beispielsweise das öffentliche
Beschaffungswesen die Gewährleistung von Barrierefreiheit
grundsätzlich zur Anforderung erheben. Auch Barrierefreiheit in
Zulassungskriterien und finanziellen Förderprogramme seien sinnvoll.
"In jedem Fall", so Bethke, "werden Anreize zur Willensbildung und
Hilfen zur Ausgestaltung der Barrierefreiheit gebraucht".
Das BKB Bundeskompetenzzentrum Barrierefreiheit e. V. ist ein
privater Zweckverband von derzeit 15 bundesweit tätigen Sozial- und
Behindertenverbänden. Sein Ziel ist die Umsetzung des
Behindertengleichstellungsgesetzes (BGG), insbesondere die
Herstellung von Barrierefreiheit. www.barrierefreiheit.de
Die Monitoring-Stelle zur UN-Behindertenrechtskonvention,
eingerichtet im unabhängigen Deutschen Institut für Menschenrechte in
Berlin, hat gemäß der UN-Behindertenrechtskonvention den Auftrag, die
Rechte von Menschen mit Behinderungen im Sinne der Konvention zu
fördern und zu schützen sowie die Umsetzung der BRK in Deutschland zu
überwachen.
www.institut-fuer-menschenrechte.de/de/monitoring-stelle.html
Pressekontakt:
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