(ots) - Der griechische Patient - Wie Sparzwänge und
Misswirtschaft ein Land krank machen
Griechenland steckt tief in der Krise. Mit Spannung werden nun die
Ergebnisse des Euro-Gipfels am Mittwoch erwartet. Sicher ist aber,
dass die Troika aus EU, EZB und IWF das Land weiterhin zum radikalen
Sparen anhalten wird. Die Auswirkungen sind besonders im griechischen
Gesundheitssystem stark zu spüren. Viele staatliche Krankenhäuser
können Gehälter und Rechnungen kaum noch zahlen. Vor kurzem hat das
Schweizer Pharmaunternehmen Roche die Medikamentlieferung an mehrere
zahlungsunwillige Krankenhäuser in Griechenland eingestellt. Viele
Einrichtungen waren mit ihren Zahlungen bereits mehrere Jahre im
Rückstand.
Insbesondere die Patienten bekommen das zu spüren. Nicht nur
Engpässe in der Medikamentenversorgung stehen zu befürchten. Kaum
eine Behandlung läuft in griechischen Krankenhäusern noch ohne
"Fakelaki" - den kleinen Umschlag. Ohne das kleine oder auch große
Extrageld macht kaum noch ein griechischer Arzt einen Finger krumm.
Für eine lebensnotwenige Operation müssen Patienten nicht selten
Summen im vierstelligen Bereich berappen. Da wundert es auch nicht,
dass sich Ärzte aus staatlichen Krankenhäusern trotz niedrigem Gehalt
und Wirtschaftskrise ein Leben im Luxus leisten können.
Überdies treiben Krankheit und Geldnöte immer mehr Griechen in den
Selbstmord. Presseberichten zufolge ist die Suizidrate im ersten
Halbjahr 2011 um rund 40 Prozent gestiegen. ZDF-Korrespondentin Antje
Pieper berichtet über ein krankes Gesundheitssystem.
Bunter Kandidatenmix auf der grünen Insel - Wer wird Irlands neuer
Präsident?
Irland ist auf gutem Wege aus der Krise. Nachdem man vor einem
Jahr kurz vor der Staatspleite stand, hat sich die Situation im Land
mit europäischen Hilfen jetzt wieder stabilisiert. Am 27. Oktober
wird auf der grünen Insel ein neuer Präsident gewählt. Sieben
Kandidaten bewerben sich für das höchste Amt im Staat und sorgen
nebenbei für den spannendsten und am heißesten diskutierten
Wahlkampf, den die Iren je gesehen haben. So buhlen unter anderen ein
schwuler Universitätslehrer, eine Siegerin des Eurovision Song
Contest und ein ehemaliges Mitglied der Untergrundorganisation IRA um
die Gunst der Wähler. Vier der sieben Kandidaten sind parteilos. Alle
wollen sie die Nachfolge von Mary McAleese antreten, die nach ihrer
14-jährigen Amtszeit kein weiteres Mal kandidiert.
In Umfragen liegt derzeit der im Kongo geborene David Norris,
parteiloser Senator und offen bekennender Homosexueller, vorn. Dicht
dahinter liegt der Vorsitzende der sozialdemokratischen Labour Party
Michael D. Higgins. Doch auch Martin McGuinness, ein ehemaliger
IRA-Aktivist, ist bei den irischen Wählern beliebt.
Ex-Schlagersängerin Dana Rosemary Scallon, die bereits 1997 für das
Amt kandidierte, werden dagegen nur Außenseiterchancen eingeräumt.
Die anstehende Wahl sorgt seit Wochen für reichlich Gesprächsstoff im
erzkatholischen Irland.
ZDF-Korrespondentin Patricia Schäfer hat für das "auslandsjournal"
den Wahlkampf verfolgt.
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retten?
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