(ots) - Gutes Beispiel
Regional betrachtet, wird die Schließung oder Verkleinerung vieler
Bundeswehrstandorte Niedersachsen hart treffen. Nach Bayern und
Nordrhein-Westfalen ist es das Bundesland mit den meisten Standorten.
Auf 1000 Einwohner kommen doppelt so viele Soldaten wie andernorts,
vor allem stationiert im strukturschwachen Küstenstreifen und der
Lüneburger Heide. Auch das Kreiswehrersatzamt in Meppen wird mit
seinem Einzugsgebiet nicht ungeschoren bleiben.
Verteidigungspolitisch sind der Umbau der Bundeswehr und die damit
verbundenen Einschnitte allerdings hilfreich. Wer über eine
verringerte Einsatzfähigkeit klagt, unterschlägt, dass ganz im
Gegenteil Verbesserungen das Ziel sind. Durchaus kleinere, dafür aber
mobilere und besser ausgerüstete Verbände sind heute wichtig, vom
fraglos bestehenden Sparpotenzial in der auch dem Regionalproporz
geschuldeten, aufgeblähten Verwaltung ganz abgesehen.
Finanzpolitisch schließlich sind die Schritte nicht nur
unvermeidbar, sondern vorbildlich. Andere Behörden sollten sich an
dieser Konsequenz ein Beispiel nehmen. Es ist eine interessante
Pointe, dass genau jene anmaßende Kaltschnäuzigkeit, die dem
damaligen Verteidigungsminister Theodor zu Guttenberg in der
Plagiatsaffäre zum Verhängnis wurde, die radikalen Schritte und
Schnitte in dem verkrusteten Gebilde der Bundeswehr erst ermöglichte.
Die Chancen aus den Schließungen überwiegen klar die Nachteile.
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