(ots) - Problemfall Megastadt
Die Flutkatastrophe, die fast zeitlupenartig und immer
bedrohlicher über Bangkok hereinbricht, ist einerseits eine
Naturgewalt, der die Menschen nur wenig entgegensetzen können.
Andererseits sind die Probleme hausgemacht und zeigen grundsätzlich,
wie gefährdet Megastädte mit mehr als zehn Millionen Einwohnern sind.
In den Schwellen- und Entwicklungsländern läuft die rasante
Urbanisierung völlig aus dem Ruder. Unkontrolliert werden Flächen
verbaut, ohne auf die Folgen zu achten. Begradigte Flüsse wie der
Chao Phraya in Thailand werden so bei Hochwasser zur tödlichen
Gefahr. Die Evakuierung der Bevölkerung wird zum logistischen
Problem, ist doch das Verkehrsnetz ohnehin schon überlastet.
Darüber hinaus können viele Megastädte ihren Bürgern ausreichend
Energie, sauberes Trinkwasser und eine intakte Abwasserversorgung
nicht mehr garantieren. Sie kämpfen gegen Umweltverschmutzung,
Kriminalität, Arbeitslosigkeit und Verelendung. Selbst die
Menschlichkeit bleibt in der anonymisierten Welt auf der Strecke, wie
jüngst in China symptomatisch zu sehen war: Ein zweimal überfahrenes
Kleinkind ließen Passanten auf der Straße verbluten.
Konzepte und Technologien, den Moloch Megastadt zu beherrschen und
einigermaßen lebenswert zu machen, gibt es. Auch deutsche Firmen wie
etwa Siemens bieten seit einigen Jahren intelligente Lösungen an. Es
gilt dringender denn je, sie zu nutzen.
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