(ots) -
Sperrfrist: 26.10.2011 14:00
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UNFPA und Stiftung Weltbevölkerung rufen zu mehr Investitionen in
Familienplanung und Gleichstellung der Geschlechter auf Am 31.
Oktober wird die "Sieben-Milliarden-Menschen-Marke" überschritten.
Und die Menschheit wächst weiter: Jede Sekunde kommen 2,6 Menschen
hinzu. Die immer größere Zahl von Erdenbürgern stellt in vielerlei
Hinsicht einen großen Erfolg dar: Die Menschen leben heute länger und
gesünder als je zuvor. Aber nicht alle können an diesen
Errungenschaften teilhaben. Vor allem in den Entwicklungsländern
leben die Menschen nach wie vor unter häufig dramatischen
Lebensbedingungen. Die Herausforderungen und Chancen einer Welt der
sieben Milliarden Menschen stehen im Mittelpunkt des diesjährigen
UNFPA-Weltbevölkerungsberichts "Sieben Milliarden Menschen und
Möglichkeiten". Die Stiftung Weltbevölkerung stellt den Bericht heute
gemeinsam mit Hans-Jürgen Beerfeltz, Staatssekretär im
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung,
und Werner Haug vom Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA)
in Berlin vor.
Bevölkerungstrends: Verarmung, Migration, Verstädterung, Alterung
"In Regionen mit hohem Bevölkerungswachstum und niedrigem
Einkommen - vor allem in Afrika südlich der Sahara und in Südasien -
können viele Frauen nach wie vor nicht die Zahl und den Zeitpunkt
ihrer Geburten selbst bestimmen", erklärt Werner Haug. "Da in diesen
Ländern das demographische Wachstum das wirtschaftliche Wachstum
übertrifft, wird der Aufbau eines funktionierenden Gesundheitssystems
und Bildungswesens erheblich erschwert. Diejenigen Länder, in denen
das Bevölkerungswachstum bereits abgeflacht ist - zum Beispiel China
-, sind mit rascher Verstädterung, Binnen- und internationaler
Migration, erhöhter Umweltbelastung sowie sozialer Ungleichheit
konfrontiert. Und in jenen Ländern, in denen die Kinderzahlen unter
das Ersatzniveau von 2,1 Kindern pro Frau gesunken sind, wie in
Japan, Südkorea und Deutschland, sind die Alterung und der Erhalt von
Innovationskraft und Produktivität die zentralen Herausforderungen."
Der Bericht zeigt anhand persönlicher Beispiele, wie Bürgerinnen
und Bürger, Demographen und Politiker in neun verschiedenen Ländern
(Ägypten, Äthiopien, China, Finnland, Indien, der Ehemaligen
jugoslawischen Republik Mazedonien, Mexiko, Mosambik und Nigeria)
durch Anpassung, Innovation und Partizipation auf diese
Herausforderungen reagieren.
Familienplanung steigert Lebensqualität
Der Weltbevölkerungsbericht verdeutlicht, dass ein verbesserter
Zugang zu Familienplanung die Lebensbedingungen der Menschen
verbessert. Beispiel Bangladesch: In einigen Dörfern stellte die
Regierung den verheirateten Frauen Verhütungsmittel und
Beratungsangebote zur Verfügung. Innerhalb von zwei Jahrzehnten sank
die Fertilität in den Dörfern um zehn bis 15 Prozent, die Gesundheit
der Kinder und Mütter verbesserte sich merklich, und das
durchschnittliche Haushaltsvermögen lag um 25 Prozent höher als in
vergleichbaren Dörfern.
"Das rasante Bevölkerungswachstum in den Entwicklungsländern muss
sich verlangsamen, um den globalen Herausforderungen wie
Ressourcensicherung und Klimawandel zu begegnen", betont Renate Bähr,
Geschäftsführerin der Stiftung Weltbevölkerung. "Familienplanung
spielt dabei eine Schlüsselrolle. Allein in Entwicklungsländern
werden noch immer jedes Jahr 75 Millionen Frauen ungewollt schwanger,
vor allem weil sie nicht verhüten können. Um den Bedarf an
Familienplanung weltweit zu decken, müssen Geber- und
Entwicklungsländer 6,7 Milliarden US-Dollar pro Jahr bereitstellen -
etwa doppelt so viel wie derzeit. Der Meilenstein der sieben
Milliarden Menschen ist ein Aufruf, jetzt endlich zu handeln."
Pressematerialien finden Sie unter
http://www.weltbevoelkerung.de/presse
Den kompletten Bericht finden Sie ab 14.00 Uhr unter
http://www.weltbevoelkerung.de/weltbevoelkerungsbericht
Pressekontakt:
Ute Stallmeister
Pressesprecherin
Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW)
Mobil: +491578/6751376
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