(ots) - Hooligans, Pyrotechnik, Faschos, Böller, Ultras. Die
Begriffe purzeln wahllos umher, zurück bleibt bei den meisten nur das
dumpfe Gefühl: Es braut sich etwas zusammen im Fußball, die Kickerei
droht womöglich vor der Gewalt zu kapitulieren. Die Zweite Liga,
warnte der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft schon vor
Saisonbeginn, werde "zur Chaos-Liga". Mit harschen Worten und häufig
benutztem Superlativ wird gerade eine Endzeit-Stimmung beschworen.
Die Randale von Dortmund ist schlimm. Gewalt gegen Menschen wie
Sachen ist überall und jederzeit inakzeptabel, eine rigide Bestrafung
der Täter - wie mit Stadionverboten üblich - zwingend erforderlich.
Doch mit einem ist niemandem gedient: mit Panikmache, die jeden
Stadion-Besuch zum unkalkulierbaren Lebensrisiko stilisiert.
In der jüngsten Saison besuchten mehr als 18 Millionen Menschen
die Spiele der 1. und 2. Liga. Dabei gab es 846 Verletzte,
umgerechnet 0,0047 Prozent. Jeder Einzelne ist einer zu viel. Aber es
gilt, nicht nur eingedenk der krawalligen Zeiten Anfang der 80er: Man
darf vor Gewalt im Schatten des Fußballs nicht die Augen
verschließen. Aber es wäre fatal, sie ins Rampenlicht zu rücken.
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