(ots) - Niedersachsen kommt davon
Aufatmen in Niedersachsen. Die ganz großen Einschläge sind dem
Flächenland bei dieser Bundeswehrreform erspart geblieben. Sosehr es
schmerzt, wenn in Hannover die Dienstpostenzahl halbiert wird oder in
Aurich die Kaserne leer steht, so absehbar es war, dass im Emsland
das Munitionsdepot Lorup dichtmacht, der befürchtete Kahlschlag blieb
aus. Im Gegenteil: Die Standorte Wunstorf, Bückeburg und Wittmund
standen schon auf der Abschussliste, jetzt bleiben sie erhalten. Dass
Wittmund vierter Eurofighter-Standort wird, kann getrost als
Zukunftsperspektive gewertet werden. In Wilhelmshaven oder Schortens
wird beim Personal sogar noch draufgesattelt. Truppenpräsenz in der
Fläche, diese Maxime des Verteidigungsministers hat Niedersachsen
sehr genützt.
Allerdings: Das Präsenz-Prinzip leuchtet nicht immer ein. Dass
Standorte mit weniger als 15 Dienstposten effektiv arbeiten können,
ist zu bezweifeln. Das sieht zum Teil nach Abwicklung, nicht aber
nach Langzeitperspektive aus. Ganz hart trifft es dagegen
Schleswig-Holstein, wo acht der 31 aufzugebenden Standorte liegen.
Krass auch die Entscheidung gegen den Standort Rheine, die gestern
nach langem Ringen in allerletzter Minute fiel. Wenn von 1940
Beschäftigten nur 120 bleiben, ist das katastrophal. Rheine ist einer
der Härtefälle, bei dem Ausgleichsleistungen für die betroffene
Kommune unverzichtbar sind. Das Geschacher hat begonnen.
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