(ots) - Bis zu 10 Milliarden Euro Mehrkosten entstehen
dem Gesundheitssystem jährlich durch fehlende Therapietreue. "Zu
viele Patienten wissen oft nicht um die Gesamtzusammenhänge zwischen
ihrer Erkrankung und ihres beinflussbaren Verhaltens auf ihre
Gesundheit", sagt Dr. Brigitte Mohn, Vorsitzende des Vorstands der
Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe.
Therapietreue sei für den Behandlungserfolg eine große
Herausforderung an die Zusammenarbeit zwischen Arzt und Patient, so
Mohn. Immer noch landen viele Medikamente im Mülleimer und verordnete
Hilfsmittel verstauben in der Ecke. Therapietreue ist bei nahezu
allen Erkrankungen ausschlaggend für den Behandlungserfolg. Gerade
bei Schlaganfall-Patienten sind die kontinuierliche Einnahme von
Medikamenten und der regelmäßige Einsatz von Hilfsmitteln
entscheidend. Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe stellt den
diesjährigen Weltschlaganfall-Tag am 29. Oktober unter das Motto
"Therapietreue", Fachleute sprechen von "Compliance".
Leider erreichen laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im
Durchschnitt nur 50 Prozent der Patienten eine gute Compliance.
Aktuellen Studien zufolge ist der Grund hierfür oftmals die mangelnde
Information. "Die Patienten in die Therapie einzubinden und sie über
die Risiken eines vorzeitigen Abbruchs aufzuklären bedarf einer neuen
Dialogform zwischen Arzt und Patient. Hier Patienten ihre eigene
Verantwortung in dem Gesundungsprozess bewusst zu machen, ist Ziel
unserer Arbeit", sagt Dr. Brigitte Mohn.
Lösungsansätze für mehr Therapietreue gibt es, meint die Stiftung
Deutsche Schlaganfall-Hilfe. Beispiel Medikamente: "Verklausulierte"
Formulierungen auf Beipackzetteln trügen häufig eher zur
Verunsicherung der Patienten bei, als dass sie zur Einnahme
motivierten. Die Schlaganfall-Hilfe hat eine "Übersetzungshilfe" für
Beipackzettel erstellt. Diese und andere Services zum Thema
"Compliance" stehen unter www.schlaganfall-hilfe.de zum Download
bereit.
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