(ots) -
"Der Bund wird seine gegebenen Fahrzeug-Zusagen bei der
Ausstattung der Feuerwehr für den Katastrophenschutz einhalten",
versprach Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter Friedrich den
Delegierten der deutschen Feuerwehren beim 7. Verbandstag des
Deutschen Feuerwehrverbandes im saarländischen Kirkel-Neuhäusel. Im
letzten Quartal dieses Jahres würden noch 42 Löschgruppenfahrzeuge
ausgeliefert; für das nächste Jahr seien insgesamt 80 Fahrzeuge
avisiert, berichtete der Bundesminister vor Führungskräften der
Freiwilligen Feuerwehren, der Berufs- und Werkfeuerwehren.
Eine Verzögerung musste Friedrich jedoch für die geplanten
Schlauchwagen ankündigen: "Ich befürchte, dass wir diese neu
ausschreiben müssen", erklärte er den knapp 200 Delegierten und
zahlreichen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Verband. Als
praktisches Beispiel im Bereich der Beschaffungen für den
Katastrophenschutz im Zivilschutz stellte das Bundesamt für
Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe den Besucherinnen und
Besuchern des Verbandstages die Projektstudie der Messleitkomponente
vor - eines Fahrzeugs für den Einsatz bei Radioaktivität, chemischen
oder biologischen Gefahrstoffen.
Friedrich bezeichnete den Bevölkerungsschutz als "eine Aufgabe,
die heute mehr denn je der Teamarbeit bedarf": Die Probleme der
Zukunft seien ohne das Ehrenamt unlösbar, bekannte er sich zu den
Feuerwehren. Hierauf müsse auch das EU-Prinzip der Subsidiarität
Rücksicht nehmen: "Den besonderen Strukturen in ehrenamtlichen
Bereichen muss Rechnung getragen werden!"
DFV-Präsident: Mit EU-Arbeitszeitrichtlinie nicht Ehrenamt
regulieren!
Zuvor hatte DFV-Präsident Hans-Peter Kröger davor gewarnt, im
Rahmen der EU-Arbeitszeitrichtlinie auch das Ehrenamt Feuerwehr zu
regulieren: "Es geht in eine ungute Richtung, wenn uns Eurokraten in
falsch verstandener Fürsorge vor unserem eigenen Ehrenamt schützen
wollen." Der Verbandschef stellte vor dem Hintergrund von
Reglementierung, Einschränkung und Bürokratisierung des Engagements
zum Ende des Europäischen Jahres der Freiwilligentätigkeit auch die
Frage, wie viel Ehrenamt sich die Gesellschaft heute noch leisten
wolle. "An der Leistungsfähigkeit unseres Systems gibt es nicht den
geringsten Zweifel. Im Gegenteil. Es dient anderen Staaten als
Vorbild", bekräftigte Kröger das weltweit nahezu einmalige deutsche
Netzwerk der helfenden Hände.
Eine weitere Möglichkeit der Anerkennung ehrenamtlichen
Engagements vor allem für projektbezogenes Engagement schuf die
Delegiertenversammlung des DFV mit dem Erlass der Richtlinien für die
Verleihung des Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuzes in Bronze. Die erste
durch den DFV-Präsidenten direkt damit ausgezeichnete Person war
Philip Keil, der 22-jährige Leiter des lokalen Organisationskomitees
des Verbandstages.
Das hohe Engagement der Feuerwehrangehörigen lobte auch Stephan
Toscani, saarländischer Minister für Inneres, Europa und Kultur. Er
hob hervor, dass die Feuerwehr heute noch die Möglichkeit gebe, das
Bedürfnis nach Verwurzelung und Heimat leben zu können.
Die Auswirkungen der gesellschaftlichen Entwicklungen auf die
Feuerwehren analysierte Professor Meinhard Miegel von der Stiftung
"Denkwerk Zukunft", der bereits 1980 im Rahmen der
Delegiertenversammlung des Deutschen Feuerwehrverbandes über die
Herausforderungen der Zukunft gesprochen hatte. "Die Grundströmungen
von Wirtschaft und Gesellschaft sind so mächtig, dass man sie nicht
missachten und beiseite schieben kann. Wir haben uns nun von der Ära
der Expansion zu der Ära der Kontraktion entwickelt - von einer
Epoche raumweiter Ausdehnung zu einer Epoche von Verlangsamung,
Stillstand und Schrumpfung", so der Zukunftsforscher.
Hinweis für die Presse:
Bilder der Veranstaltung stehen unter
www.feuerwehrverband.de/bilder zum Download zur Verfügung.
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Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV)
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