(ots) - Niemand muss ein Prophet sein, um vorherzusagen,
dass Afghanistan Ende 2014 nicht stabil genug sein wird, den Abzug
der Nato-Truppen zu verkraften. Jedenfalls nicht, solange es nicht
gelingt, die fürchterlichen Selbstmordanschläge selbsternannter
Gotteskrieger zu verhindern wie den am Samstag, bei dem 17 Soldaten
gestorben sind. Letztlich bleiben nur zwei Möglichkeiten. Die eine:
Die Nato zieht ihre Truppen ab und überlässt die Afghanen ihrem
Schicksal. Was folgt, ist sonnenklar. Das Land wird über Jahre im
Bürgerkrieg versinken, bis sich eine der Seiten nach einem
unermesslichen Blutvergießen durchgesetzt hat. Die andere: Die
Nato-Soldaten bleiben über 2014 hinaus im Land und sorgen weiter für
ein Mindestmaß an Ruhe, oft auch an trügerischer Ruhe - und das immer
in höchster Lebensgefahr. Die Welt außerhalb Afghanistans hat, so
scheint es, nur die Wahl zwischen Pest und Cholera, wenn es um die
Zukunft des Landes am Hindukusch geht. Es wird wohl auf einen
Verbleib der Nato-Soldaten über 2014 hinauslaufen. Denn die wenigsten
Staaten wollen, dass die Taliban in Afghanistan die Macht übernehmen.
Das könnte mehr als nur die Region destabilisieren.
Pressekontakt:
Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
Telefon: 04441/9560-342
a.kathe(at)ov-online.de