(ots) - Bis heute gilt Syrien im Nahen und Mittleren Osten
als Ordnungsmacht. Diese Begrifflichkeit ist ein Relikt des Kalten
Krieges, als sich die Sowjetunion und die USA gegenüberstanden. Heute
ist die Lage sehr viel unübersichtlicher. Aber eines ist klar: Der
syrische Diktator Assad lässt sein eigenes Volk niederschießen. Und
niemand hindert ihn daran. Der Fall Libyen hat gezeigt, dass ein
Volk, das gegen den eigenen, bis an die Zähne bewaffneten Despoten
aufbegehrt, jede Hilfe gebrauchen kann. Die Mär, dass bloße
Luftunterstützung keine durchschlagende Wirkung erzielen könne, ist
spätestens seit dem Sturz Gaddafis widerlegt. Assad ist nicht so
verrückt wie Gaddafi, aber genauso skrupellos. Der Skandal im Fall
Syrien ist, dass der Westen nicht einmal überlegt, ob und wie man den
Syrern beistehen könnte. Noch instabiler kann die Region kaum werden.
Der Libanon Protektorat, Israel und Palästina unversöhnlich, der Irak
kaum befriedet. Die Syrer brauchen Hilfe. Bald.
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