(ots) - World Vision: "Jedes Kind hat ein
Recht auf Nahrung, Gesundheit und Bildung"
Die internationale Kinderhilfsorganisation World Vision macht im
Vorfeld des G20-Gipfels in Cannes darauf aufmerksam, dass der Ort der
Geburt immer noch darüber entscheidet, ob ein Kind genug zu essen und
Zugang zu Gesundheitssystemen hat. "Der Ort der Geburt ist wie ein
Sechser im Lotto", sagt Marwin Meier, Referent für Gesundheit. "In
Frankreich hat ein Kind beispielsweise eine 43 Mal höhere Chance,
seinen 5. Geburtstag zu erleben, als ein Kind in der ehemaligen
französischen Kolonie Tschad. Eine Französin hat eine 150 Mal höhere
Chance Schwangerschaft und Geburt zu überleben, als eine Frau im
Tschad."
Die G20 Teilnehmer müssen Schritte unternehmen, um diese
unakzeptablen Ungerechtigkeiten aus der Welt zu schaffen. Oberste
Priorität hat dabei das Thema Nahrungsmittel-Sicherheit.
Investitionen in Nahrung und gute Gesundheit in den ersten 1000 Tagen
von Kindern sind gut angelegt, da jedes Land gesunde und intelligente
Erwachsene braucht, und diese ersten zwei Jahre sowohl für die
körperliche, als auch geistige Entwicklung eines Kindes entscheidend
sind. Weltweit sterben jährlich immer noch 7,6 Millionen Kinder bevor
sie ihren 5. Geburtstag erlebt haben.
Der Tschad steht beispielhaft für eines der am wenigsten
entwickelten Länder. Dieses Land braucht die dringende Unterstützung
der G20 Staaten. Es ist eines der Länder, in denen die
Kindersterblichkeit eine der höchsten ist, in dem bisher aber kaum
Fortschritte erzielt wurden. "Kinder sterben in diesem Land
beispielsweise an Durchfall, Atemwegsinfektionen und Malaria,
Krankheiten an denen in den Industrieländern kein Kind mehr sterben
muss", so Meier. "Die Hälfte der Kinder im Tschad ist unterernährt
und hat daher keine Widerstandskräfte selbst gegen leichte
Infektionen. Ein Drittel der Kinder könnten hier gerettet werden,
wenn sie besser ernährt wären." In Industrieländern gebären die
meisten Frauen ihre Babies in Krankenhäusern, in denen sie
medizinisch betreut werden. Im Tschad bekommen die meisten Frauen
ihre Kinder ohne diese Begleitung. In der Folge sterben viele junge
Mütter während oder nach der Geburt.
World Vision ist besonders besorgt über die mangelhaften
Gesundheitssysteme und die schlechte Ernährung der Kinder in vielen
Teilen der Erde. Mehr als 200 Millionen Kinder unter fünf Jahren sind
chronisch unterernährt.
Die G20 Politiker haben die Hauptursachen von Hungersnöten bereits
festgestellt und unterstützen eine Reihe von Maßnahmen, um die
entsprechenden Probleme in den Griff zu bekommen. So wurde
richtigerweise die Bedeutung der Landwirtschaft für die
Ernährungssituation einer Bevölkerung erkannt. Auch
Agrarmarktinformationssysteme und die Durchführung von Pilotprojekten
über den Aufbau von Nahrungsmittelreserven sind extrem wichtig.
Allerdings müssen die G20 Staaten mehr tun, um diese Maßnahmen in die
Tat umzusetzen. "So wurden beispielsweise bisher lediglich etwa ¼ der
Gelder, die auf dem G8-Gipfel im italienischen L'Aquila für die
Landwirtschaft zugesagt wurden, zur Verfügung gestellt", moniert
Meier. "Handeln ist das Gebot der Stunde. Leere Versprechungen helfen
nicht weiter."
HINTERGRUND
World Vision Deutschland e.V. ist ein christliches Hilfswerk mit
den Arbeitsschwerpunkten nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit,
humanitäre Hilfe und entwicklungspolitische Anwaltschaftsarbeit. Im
Finanzjahr 2010 wurden 248 Projekte in 48 Ländern durchgeführt. World
Vision Deutschland ist Teil der weltweiten World
Vision-Partnerschaft. World Vision unterhält offizielle
Arbeitsbeziehungen zur Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem
Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) und arbeitet eng mit
dem Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) zusammen.
World Vision Deutschland ist Mitglied der Bündnisse "Aktion
Deutschland Hilft" und Gemeinsam für Afrika. www.worldvision.de
Pressekontakt:
Marwin Meier und Silvia Holten sind am 1.11. in Paris und ab 2.11.
auf dem G20 Gipfel in Cannes erreichbar!
Pressestelle von World Vision Deutschland, Tel. 06172-763 151/153/156
oder Pressesprecherin Silvia Holten (ab 2.11. in Cannes) Tel.:
0049175-29 59 758.
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