(ots) - Das Problem Afghanistan ist - auch - ein
geografisches Problem. Denn in den Grenzen dieses Landes lebt keine
Nation. Paschtunen, Tadschiken, Hazara und Usbeken sind die großen
Volksstämme, die das Land bewohnen, wobei die Paschtunen als größte
Gruppe noch am ehesten staatstragend agieren. Das zentralasiatische
Land ist kein Geografie-Einzel-Problemfall. Auf dem afrikanischen
Kontinent sind praktisch alle Staaten das Produkt kolonialer
Interessen, ein fatales Erbe, das bis heute unvermindert unheilvoll
nachwirkt.
Im Fall Afghanistan sind die Große Versammlung, die sich am 16.
November in Kabul konstituiert, sowie die große Konferenz in Bonn am
5. Dezember die vielleicht letzten Gelegenheiten, friedliche Weichen
für die Zeit nach 2014 zu stellen, wenn die Afghanen wieder auf sich
allein gestellt sind. Verhandelt werden die Beziehungen zu den
Taliban und den Vereinigten Staaten. Zwei völlig unversöhnliche
Parteien. Nein, die Aussichten auf Frieden am Hindukusch stehen
denkbar schlecht.
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