(ots) - Irgendwann in den nächsten Jahren will man einen
riesigen Sarkophag über die Atomruine von Tschernobyl schieben. Unter
meterdicken Betonmauern soll dann der Unglücksreaktor Schritt für
Schritt zerlegt werden. 25 Jahre nach der Katastrophe gibt es noch
immer keine verlässlichen Zahlen darüber, wie viel hoch radioaktives
Material im Inneren liegt. Eine Zahl aber wird immer wieder genannt:
Die Region ist noch für die nächsten 300 Jahre kontaminiert. Auch
Fukushima strahlt. Der Unglücksort verschwand aus den Nachrichten,
auch wenn das havarierte Kraftwerk längst nicht unter Kontrolle ist,
wie es die japanische Betreiberfirma Tepco immer wieder behauptet.
Dass nun in einem Reaktorblock Spuren entdeckt wurden, die auf
mögliche frische und unkontrollierte Kernspaltungen hindeuten, wird
Fachleute nicht wirklich überraschen. Ein Atomkraftwerk, schon gar
nicht ein beschädigtes, knipst man nicht einfach aus wie eine
Glühbirne. Das nukleare Feuer in Fukushima ist nicht gelöscht, die
Kernspaltungen setzen sich offenbar fort. In der Ruine wird noch
immer mit allen Mitteln versucht, atomare Reaktionen zu verhindern.
Alltag einer fast vergessenen Katastrophe.
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