(ots) -
Tag der Erfinder stimmt Unternehmen nachdenklich /
Ingenieursmangel lässt Innovationsstau befürchten
Am 9. November ist wieder Tag der Erfinder. Deutsche Unternehmen
sehen diesem Datum mit gemischten Gefühlen entgegen. Einerseits sind
wir bis heute die europäische Nummer eins bei Patentanmeldungen.
Andererseits fehlen so viele Ingenieure wie nie zuvor. So rechnet der
VDI für 2011 mit rund 65.000 offenen Stellen. Gerade die als
Innovationsmotor geltenden Hidden Champions aus dem Mittelstand
klagen über einen akuten Fachkräftemangel. Nach Meinung von Experten
könnte dies auf Dauer zu einem ernstzunehmenden Innovationsstau
führen.
Innovation verlangt nach Fachkräften
"Wir müssen aufpassen, dass wir nicht vom Entwickler- zum
Entwicklungsland werden", warnt Steffen Fischer, Personalleiter bei
ifm electronic. Als einer der weltweit führenden Sensorentwickler
kann das Unternehmen auf über 580 Patente verweisen. Zugleich sucht
der Mittelstandskonzern händeringend nach qualifizierten
Arbeitskräften. "Aktuell sind bei uns rund 100 Stellen im
Ingenieursbereich unbesetzt. So lässt es sich kaum vermeiden, dass
Innovationsprozesse ausgebremst werden." Steffen Fischer unterstützt
daher die Forderung des VDI nach einer bundeseinheitlichen
Bildungsstrategie, die das Verständnis und die Begeisterung für
Technikberufe erhöhen soll.
Freiraum für Experimente
Kent Karlsson, Hauptabteilungsleiter Strategische Projekte und bei
ifm maßgeblich am Aufbau eines gezielten Innovationsmanagements
beteiligt, sieht Politik und Unternehmen gleichermaßen in der
Pflicht: "Damit Deutschland auf lange Sicht seine Position als
Innovationsführer behält, gilt es nicht nur den akademischen
Nachwuchs stärker für den Ingenieursberuf zu begeistern. Gleichzeitig
müssen wir Querdenker fördern, kreative Freiräume schaffen und
bürokratische Hürden bei der Entwicklung neuer Ideen abbauen."
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