(ots) - Kopf aus der Schlinge gezogen
Noch ist Griechenland nicht verloren. Indem sie es jetzt mit einer
Ãœbergangsregierung versuchen, haben die Griechen den Kopf aus der
Schlinge gezogen. Aus der Gefahrenzone sind sie aber noch lange
nicht. Zwar gibt es nun, da sich eine solide Mehrheit für weitere
Sparmaßnahmen im griechischen Parlament abzeichnet, wieder die
Aussicht auf internationale Hilfe. Doch stellt sich die Frage, wie
lange die Ãœbergangsregierung bestehen und ob es auch nach Neuwahlen
im kommenden Jahr noch möglich sein wird, das Staatsschiff auf
Sanierungskurs zu halten. Denn eines steht fest: Das Land ist noch
über viele Jahre auf Hilfe angewiesen. Und bei jeder Abstimmung über
Sparhaushalte werden die Abgeordneten sich fragen: Muss das wirklich
sein? Oder gibt es nicht doch eine Alternative?
Hans-Werner Sinn vom renommierten Ifo-Institut empfiehlt den
Griechen bereits den Austritt aus der Euro-Zone und die Rückkehr zur
Drachme. Das hört sich verlockend an, weil eine abgewertete Drachme
zur Verbesserung der Außenhandelsbilanz beitragen und mehr Touristen
ins Land locken könnte. Doch eine Patentlösung ist dies nicht, denn
mit ebendieser schwachen Drachme müssten auch die in Euro angehäuften
Kredite bedient werden, ein Kraftakt besonderer Art. In jedem Fall
sind also Zerreißproben zu erwarten. Da ist es gut, wenn die großen
politischen Kräfte des Landes zusammenstehen.
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