(ots) - Forderung radikaler Reformen im Bankensystem /
Sympathie für die Protestbewegung "Occupy Wall Street" / Weiterhin
negative Einschätzung der meisten Bank-Aktien
Der renommierte Banken-Analyst Michael Mayo sympathisiert offen
mit den Demonstranten der Protestbewegung "Occupy Wall Street". "Ich
bin empört, deshalb kann ich auch die Empörung anderer verstehen",
sagte Mayo gegenüber dem Anlegermagazin 'Börse Online' (Ausgabe
46/2011, EVT 10. November). "Ich bin genauso wütend wie die Leute im
Zuccotti-Park, wenn ich mir die Gehälter des Führungspersonals der
Banken ansehe, die Millionen kassieren, während ihr Aktienkurs fällt.
Das ist nicht Kapitalismus, sondern Anspruchsdenken."
Mayo, der seit mehr als 20 Jahren in der Investmentbranche tätig
ist - unter anderem für die Deutsche Bank und die UBS -, fordert
radikale Reformen. "Die Banken müssen ihr Risiko reduzieren - das
bedeutet weniger Verschuldung, weniger Eigenhandel und eine bessere
Führung an der Spitze." Darüber hinaus plädiert der Analyst dafür,
das Vergütungssystem stärker an Leistung zu binden, die Aktionäre
direkter mitreden zu lassen und die Aufsicht über das Bankenwesen zu
verschärfen.
Die meisten Bank-Aktien schätzt Mayo vor allem weiterhin negativ
ein, weil er die Euro-Krise noch nicht für ausgestanden hält.
"Griechenland erinnert mich an ein Tennissturnier: Der chancenlose
Spieler hangelt sich mit Glück von Spiel zu Spiel. Dass er es einige
Runden weit schafft, heißt noch längst nicht, dass er auch nur ins
Viertelfinale kommt."
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