(ots) - Nun wird also auch der Antibiotika-Einsatz in der
Geflügelmast zentral dokumentiert. Das ist eine längst überfällige
Entscheidung der Bundeslandwirtschaftsministerin. Denn
Verbraucherschutz verträgt keine Datenlücken. Unverständlicherweise
musste die Arzneimittelindustrie bisher nur die Mengen für Rind und
Schwein melden. Das haben nicht einmal Geflügelhalter und Tierärzte
verstanden. Die sahen sich dem Vorwurf ausgesetzt, sie wollten bei
Huhn und Pute wachstumsfördernden Antibiotika-Einsatz vertuschen.
Das wäre ein Gesetzesbruch. Antibiotika darf nur kontrolliert ins
Futter gemischt werden, wenn das Geflügel auch krank ist. Tierhalter
und Tierärzte beteuern immer wieder, dass sie sich an diese Vorgaben
halten.
Ein ganz anderes Bild aus den Ställen zeichnet eine Studie, die
der grüne Agrarminister von Nordrhein-Westfalen am 15. November
veröffentlichen wird: Bis zu acht verschiedene Antibiotika sollen an
die gleichen Hühner verabreicht worden sein - auch als
Wachstumsförderer. Noch ist die Seriosität dieser Studie mehr als
fraglich. Aber sollten die Vorwürfe stimmen, wäre die Glaubwürdigkeit
von Tierärzten und Geflügelhaltern schwer erschüttert.
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