(ots) - Gegen die Ãœbernahme
Während Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich weiter auf eine
freiwillige Selbstverpflichtung von Facebook & Co. hofft, schaffen
US-Behörden Fakten. Sie wollen der Unsitte, neue Features ohne
ausdrückliche Zustimmung der Nutzer einzuführen, ein Ende setzen.
Wenn dies gelingt, wäre der Nutzer endlich wieder ein Stück weit Herr
über seine persönlichen Daten. Doch spielen die US-Behörden ein
doppeltes Spiel: Den Zugang privater Unternehmen auf Nutzerdaten
möchten sie begrenzen. Selbst aber greifen sie immer gieriger nach
der Macht im Internet.
Die Tatsache, dass Twitter dem US-Justizministerium die Daten zu
den Konten von drei Wikileaks-Unterstützern übergeben muss, könnte
man mit viel gutem Willen vielleicht noch als inneramerikanische
Angelegenheit betrachten. Doch soll die US-Heimatschutzbehörde in
diesem Jahr bereits mehrfach auch Domainnamen europäischer
Unternehmen beschlagnahmt und gesperrt haben. Einer der so
Geschädigten war ein Reiseanbieter, der auf seiner Webseite Kuba
beworben hatte.
Nach Protesten erklärte die Behörde, dass alle .com- und
.net-Domains unter US-Jurisdiktion stünden, selbst wenn sich die
Server nicht in den Vereinigten Staaten befänden. Es ist höchste
Zeit, dass sich die Europäer gegen diese Form digitaler
Machtübernahme wehren.
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