(ots) - Abdullahs schwarzes Gold
Die Luft für Syriens Präsident Baschar al-Assad wird dünner. Der
vorläufige Ausschluss des Landes aus der Arabischen Liga bedeutet
eine neue Dimension des Drucks. Bislang musste der Autokrat
Sanktionen nur aus dem Westen fürchten, nun auch von Verbündeten. Der
Schritt ist folgerichtig. Assads Reformversprechen Mitte August waren
Lügen. Regimegegner fürchten weiter um ihr Leben. Schon mehr als 3500
Menschen sind gestorben.
Die Abkehr der arabischen Freunde von Damaskus dürfte nicht allein
menschenrechtliche Motive haben. Näher liegt, dass die Liga-Staaten
einen aufkeimenden arabischen Frühling im eigenen Land ersticken
wollen. Eine zwielichtige Rolle nimmt dabei Saudi-Arabien ein. Mit
milliardenschweren Geldgeschenken stellte König Abdullah sein Volk
ruhig. Nach Bahrain schickte er Truppen, um dort Widerstand
niederzuknüppeln.
Riads Votum gegen Damaskus hat auch geostrategische Ziele - etwa
für Waffen und Wirtschaft. Protest in Deutschland gegen
Panzerlieferungen an die Saudis wird zum Beispiel besänftigt. Und
Firmen mit Geschäftskontakten zum Golfstaat, darunter 450 in
Niedersachsen, werden beruhigt. Zudem geht der Kuschelkurs mit den
USA weiter. Das von Washington vereitelte mutmaßliche iranische
Attentat auf den Saudi-Botschafter war wohl nur ein Vorspiel für noch
engere Verbindungen: Riads Ölrivale Iran ist isoliert. Und die USA
freuen sich auf Abdullahs schwarzes Gold.
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