Dortmund. Die Zeit ist vorbei, in der man mit dem Begriff „Operndiva“ eine mit Allüren behaftete und an köperlicher Fülle schwer zu überbietende Sängerin klassischer Lieder verband. Glaubt man der internationalen Regenbogenpresse, gehören publikumswirksame gesellschaftliche Kapriolen immer noch zum Geschäft und machen eine Künstlerin zum Star. Annette Linke und Diane Blais prusten vor Lachen und schütteln vehement ihre Köpfe. Die Franco-Kanadierin Blais und die gebürtige Hamburgerin Linke bezeichnen sich selbst sehr wohl als Operdiven, aber mit diesem ganzen Schnickschnack (Linke) wollen sie nichts zu tun haben. Die beiden Sängerinnen sitzen entspannt im sportlich adretten Outfit in einem Straßencafé ihrer Wahlheimat Dortmund und, wüsste man es nicht besser, gingen beide problemlos als Studentinnen durch. Sie witzeln, sind schlagfertig, neugierig und werfen ihrem Gegenüber charmante Blicke zu. Duos sind in der Opernwelt selten, zwei Sängerinnen, die über Jahre hinweg gemeinsam Repertoires entwickeln und mit zunehmendem Erfolg darbieten sind noch seltener. In diesen Tagen veröffentlichen Annette Linke und Diane Blais ihre zweite CD: Fleurs. Wir waren neugierig auf LE DUO und haben uns mit den beiden Sängerinnen unterhalten.
(firmenpresse) - Redaktion:
Zwei Frauenstimmen, die fest als Duo auftreten, sind eine Rarität. Wo haben Sie sich kennen gelernt und wie entstand die Idee, gemeinsam als „Le Duo“ zu singen?
Annette Linke:
Stimmt, im Klassikbereich kennen wir kein anderes Frauen-Duo, dass ständig zusammen auftritt. Wir haben da schon echten Seltenheitswert.
Diane Blais:
Kennen gelernt haben wir uns bei einem Engagement an den Städtischen Bühnen Osnabrück. Ulrich Petzold, der Dirigent und Co-Direktor, fand es ungewöhnlich, wie gut unsere Stimmen zusammen passen, deshalb haben wir mit ihm verschiedene Projekte umgesetzt.
Annette Linke:
Die Münchener Singschule hat uns übrigens aus dem gleichen Grund aufgenommen. Dort bekamen wir die Chance, Meisterkurse bei Astrid Varnay und Inge Borkh zu belegen und anschließend bei einem Konzert mit dem Bayerischen Staatsorchester mitzuwirken.
Diane Blais:
Und irgendwann entstand dann die Idee, Klassik komödiantisch zu inszenieren und zu moderieren: Le Duo wurde geboren. Sie können sich gar nicht vorstellen, wie gut das Publikum auf diese Leichtigkeit der Klassik reagiert.
Redaktion:
Wann wussten Sie, dass Musik Ihr Leben werden wird?
Diane Blais:
Als meine Eltern mich im Einkaufszentrum im Alter von sechs Monaten im Kinderwagen pfeifen hörten, wussten sie schon, dass Kind wird einmal etwas mit Musik machen. Als ich 10 Jahre alt war, habe ich mir heimlich Opernaufführungen im Fernsehen angesehen. Für mich war das Sängerleben das Schönste auf der Welt. Mit 19 Jahren habe ich ernsthaft mit Gesangsunterricht angefangen. Gewusst habe ich es immer schon, aber erst nach meinem Studium war ich mir sicher, dass ich Singen als Beruf ausüben kann.
Annette Linke:
Zuerst wollte ich Geigerin werden. Aber dann fing meine Mutter an, mich mit 12 Jahren regelmäßig in die Oper mit zu nehmen und so wurde Gesang mein Schicksal. Fortan haben mich nur noch Oper und Sänger interessiert. Für mich war es klar, dass ich natürlich nur Gesang studieren wollte. Obwohl am Anfang nicht alles so glatt lief, hatte ich irgendwann meinen Studienplatz und im Anschluss eine Stelle am Theater.
Redaktion:
In Deutschland wird Klassik meistens sehr ernst präsentiert. Was denken Sie darüber?
Annette Linke:
„Ernst“ und „Unterhaltung“ wird hier noch oft sehr stark voneinander getrennt. Für uns gibt es das nicht, und für viele Menschen in unseren Konzerten auch nicht. Für uns gibt es eher Musik, die wir mögen, und Musik, die wir weniger mögen. Warum diese Klassifizierung gemacht wird, bleibt uns ein Rätsel. Wir wünschen uns einen unbeschwerteren Umgang mit diesem Thema, weil wir die Erfahrung gemacht haben, dass wir durch unser Programm „Klassik mit einem Augenzwinkern“ auch Klassikmuffel erreichen und begeistern können.
Redaktion:
Ihre neue CD „Fleurs“ gehört ja in den Bereich Klassik. Welche Bereiche decken Sie mit Ihren Programmen noch ab?
Annette Linke:
Musical, Chansons, Schlager, Swing – kurz: Wir singen alles, was zu unseren leichten Koloraturstimmen passt. Wir sind, was Musikstile angeht, allerdings sehr offen. Es gibt wunderschöne Stücke außerhalb der Klassik, die wir mit großem Spaß singen.
Diane Blais:
Wir lieben „Bei mir bist du schön“, „New York New York“, „Somewhere over the rainbow“ oder auch spanische und lateinamerikanische Songs wie „Brazil“. Sting und Freddy Mercury sind unsere absoluten Lieblingssänger im Popbereich.
Redaktion:
Wie der Titel schon sagt: in „Fleurs“, Ihrer neuen CD, sind Blumen das Motto. Wie kam diese Idee zustande?
Annette Linke:
Wir sind immer auf der Suche nach neuen Ideen, mit denen wir unser Repertoire erweitern. Und dabei stießen wir auf viele romantische Duette für Frauenstimmen, deren Texte Blumen als Thema haben. Hinter jedem Gedicht steht eine kleine bezaubernde Geschichte, die uns alle tief berührt haben.
Diane Blais:
Da war dann für uns klar: Wir nehmen eine CD mit dem Titel „Fleurs“ auf. Wir singen Duette von Schumann, Mendelssohn Bartholdy, Hensel, Dvorak, Gounod und Rossini. Und wir wollten, dass es so klingt, als wenn Blumen singen könnten. Übrigens hat hier ein eigens für uns komponiertes Duett eines jungen kanadischen Komponisten eine Premiere.
Redaktion:
Welche Tipps würden Sie jungen Nachwuchssängern geben?
Annette Linke:
Qualität ist ganz wichtig und auch der unbedingte Wille, Musik zu machen. Aber auch das Thema Fort- und Weiterbildung gehört für uns dazu. Junge Sänger sollten auf jeden Fall Seminare über Selbst-Marketing, Management, Verträge etc. belegen. Das Berufsleben ist ja schließlich nicht nur das Singen, sondern auch das Management Drumherum. Man muss unbedingt kritikfähig sein und auch mit Rückschlägen fertig werden können. Dass man über ein großes Talent verfügen sollte, brauchen wir, glaube ich, nicht noch extra zu betonen.
Redaktion:
Manchmal braucht man ja auch mal „Urlaub“ vom Beruf. Oder ist das bei Ihnen anders?
Annette Linke:
Abschalten ist wichtig. Ich verbringe die Zeit gerne mit Freunden, beim Sport oder mache Spaziergänge durch den Wald. Meine Leidenschaft sind Comics und Krimis – dabei kann ich am besten entspannen. Aber genauso oft gehe ich gerne in Konzerte und lasse mich von anderen Künstlern inspirieren.
Diane Blais:
Ich muss mich oft richtig dazu zwingen, mich nicht immer mit Le Duo zu beschäftigen. Und dafür brauche ich Disziplin. Am besten kann ich mich dann beim Kochen austoben, ich probiere gerne Neues aus und lade dann Freunde zum Essen ein.
Redaktion:
Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg mit der CD.
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