(ots) - Netz der Interessen
Neuer Rückschlag für den Westen im Atomstreit mit dem Iran: Auch
beim Asien-Pazifik-Gipfel auf Hawaii konnte US-Präsident Barack Obama
Moskau und Peking nicht von weiteren Sanktionen gegen das Regime in
Teheran überzeugen.
Russland und China verfolgen dabei unterschiedliche Interessen.
Dem aufstrebenden Reich der Mitte geht es vor allem um den Zugriff
auf die Rohstoffe des Iran. Daran ist Russland ebenfalls
interessiert, darüber hinaus sieht es aber auch seinen traditionellen
Einfluss in den Staaten des Mittleren Ostens schwinden, eine Folge
der arabischen Revolutionen.
Alles Gründe für Moskau und Peking, weitere Sanktionen gegen das
Teheraner Regime im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen zu
blockieren. Aber ewig wird sich dieser Widerstand nicht durchhalten
lassen. Denn ein gemeinsames Interesse haben die USA, Russland und
China doch: Sie alle wollen letztlich keinen atomar bewaffneten Iran.
Das meinte Präsident Barack Obama auch, als er beim Gipfel auf
Hawaii sagte, Moskau und China teilten die Ziele der USA. Derzeit mag
das noch übertrieben optimistisch wirken. Vieles spricht aber dafür,
dass Russland und China in der Sanktionsfrage bald einlenken. Dass
der Iran möglicherweise schon sehr nah am Bau einer Atombombe ist,
hat in der vergangenen Woche erst der Bericht der Internationalen
Atomenergiebehörde gezeigt.
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