(ots) -
- Gebrauchte Eigenheime 3 Prozent teurer als vor einem Jahr
- Keine Gefahr von Preisblasen
Das Kaufinteresse im Wohnungsmarkt nimmt nach den Beobachtungen
der Immobilienmakler von LBS und Sparkassen noch weiter zu. Das
schlägt sich auch in höheren Preisen für gebrauchte Objekte nieder; 3
Prozent beträgt die durchschnittliche Steigerung gegenüber dem
Vorjahr bei Eigenheimen und 5 Prozent bei Eigentumswohnungen.
"Trotzdem ist das vereinzelte pauschale Gerede über eine Preisblase
völlig unbegründet!", so LBS-Verbandsdirektor Hartwig Hamm. "Denn
immer noch sind die Preise günstig, im Schnitt bleiben sie hinter den
Werten des Jahres 2000 um mehr als 10 Prozent zurück."
Die Maklergesellschaften, an denen die Landesbausparkassen
beteiligt sind (neun regionale LBS-Immobiliengesellschaften und die
Sparkassen-Immobilien-Vermittlungs-GmbH in Bayern), haben in den
ersten neun Monaten des Jahres bereits über 25.000 Immobilien
absetzen können, 8 Prozent mehr als im vergleichbaren
Vorjahreszeitraum. Besonders stark war dabei das dritte Quartal mit
einem Plus von 14 Prozent. Der Löwenanteil entfiel mit 18.000
Objekten auf gebrauchte Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen.
"Sie finden vor allem wegen der günstigen Einstiegspreise größtes
Interesse", so Hamm.
Eigenheime aus dem Bestand kosteten bei den Vermittlern von LBS
und Sparkassen im Jahre 2011 bisher im Durchschnitt gut 153.000 Euro.
Das ist nur wenig mehr als die Hälfte der Neubaupreise von gut
290.000 Euro. Bei Eigentumswohnungen ist der Abstand sogar noch
größer, denn 96.000 Euro für Gebrauchtobjekte stehen 196.000 Euro für
neue Eigentumswohnungen gegenüber. "Dabei sind die gestiegenen Preise
für Neubauten zugleich Ausdruck der Tatsache, dass diese immer
stärker in den Zentren der Nachfrage - den großen Ballungsräumen -
entstehen", so der LBS-Sprecher.
Nach Jahren der Preisstabilität oder leichten Preisrückgängen sei
allerdings jetzt auch bei Bestandsobjekten wieder ein Preisanstieg zu
beobachten; denn der Neubau reiche nicht aus, um die anziehende
Nachfrage zu befriedigen. So kosteten gebrauchte Eigenheime 2011 rund
3 Prozent mehr als vor einem Jahr, bei Eigentumswohnungen aus dem
Bestand liege der Preisanstieg im Schnitt bei fast 5 Prozent. Dabei
gebe es zum Teil spürbare regionale Unterschiede. "Insgesamt ist das
aber eine gesunde Aufholentwicklung - und weit entfernt von der
Gefahr von Preisblasen", machte Hamm deutlich. Denn der Blick zurück
zeige, dass etwa zu Beginn des Jahrzehnts die Preise durchschnittlich
um gut 10 Prozent höher lagen als heute. Selbst 1995 seien die
Gebrauchtimmobilienpreise bundesweit nicht niedriger gewesen als
jetzt.
Die Zeichen für eine weitere Aufwärtsentwicklung bei der
Immobiliennachfrage sind nach Angaben des LBS-Sprechers günstig: Nach
wie vor finde man historisch gute Finanzierungsbedingungen vor. Die
Immobilie gelte zudem gerade jetzt als attraktive, sichere Anlage und
sei eine beliebte Altersvorsorge. Hinzu komme, dass die
Beschäftigungs- und Einkommensperspektiven von den Menschen nach wie
vor positiv eingeschätzt würden. Das sei auch an den im Vergleich zum
Vorjahr nochmals gestiegenen Baugenehmigungszahlen abzulesen. "Ein
Plus von 22 Prozent in den ersten acht Monaten gegenüber 2010 spricht
eine deutliche Sprache."
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Dr. Ivonn Kappel
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