(ots) - Das Urteil über den Fußballprofi Albert Streit,
dessen Vertrag beim FC Schalke 04 nun gegen Zahlung einer
Abfindung aufgelöst wird, war in Fan-Kreisen schnell gefällt.
Geldgieriger Lustlosspieler, gnadenloser Abzocker, fauler Millionär.
Zu einem solchen Ruf kommt man selten ohne eigenes Zutun, doch es
wäre auch nicht verboten gewesen, die Medaille einmal umzudrehen.
Was hatte Albert Streit verbrochen? Seine dürftigen Leistungen
hatte er nicht exklusiv. Funktionäre und Fans brachte Streits Haltung
auf die Palme: Nachdem er zur zweiten Mannschaft abgeschoben worden
war, kündigte er kühl an, nicht wechseln zu wollen, sondern seinen
Vertrag notfalls auszusitzen.
Es ist absurd, dass im großen Geschäft Profifußball ein Spieler,
der auf festgeschriebene Zusicherungen pocht, mit der moralischen
Keule traktiert wird. Wer hatte ihn denn mit einem fetten Verdienst
in Höhe von rund 1,8 Millionen Euro jährlich ausgestattet? In der
wahnwitzigen Gier nach dem Meistertitel hatte Schalkes früheres
Management nicht nur dieses Geld zum Fenster hinausgeworfen. An den
Folgen jener unverantwortlichen Politik leidet der Klub noch heute.
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