(ots) -
Ein deutscher Offizier, der in Afghanistan stationiert ist, bringt
es auf den Punkt: "Wenn man hier wirklich was erreichen will, dann
muss man mit der Erziehung der Kinder anfangen, und das ist nicht
innerhalb einer Generation abgeschlossen. Und wer dann sagt, wir
ziehen 2014 ab oder beginnen 2011 - und wir haben 2011 -, da frage
ich mich natürlich schon: Wie geht's ab 2014 weiter? Und wenn hier
meine Männer oder Frauen ihr Leben lassen müssen, dann will ich
wissen: wofür?"
Am kommenden Montag, 21.11.2011, sendet Das Erste die Reportage
"So nah am Tod" über die Lage in Afghanistan. ARD-Autor Ashwin Raman
gelingt es, die militärischen Aktionen der alliierten Streitkräfte
gegen die Kämpfer der Taliban zu zeigen.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Pläne der Bundesregierung, die
Truppen in Afghanistan zu reduzieren, fragt der Film, was der nunmehr
zehn Jahre währende Einsatz den Menschen dort gebracht hat. Im
Zentrum steht der Norden des Landes, wo die Bundeswehr für Sicherheit
und zivilen Aufbau sorgen soll. Doch die gerät selbst immer öfter ins
Visier der Aufständischen. Während der Dreharbeiten ereigneten sich
gleich mehrere Anschläge auf deutsche Soldaten; darunter ein
Selbstmordattentat auf General Markus Kneip und eine tödliche Attacke
auf die Besatzung eines Schützenpanzers im Sommer 2011. Beide
Vorfälle werden in dem Film dokumentiert.
Der mehrfach ausgezeichnete Kriegsreporter Ashwin Raman begleitete
für den Film Bundeswehrsoldaten bei ihrer neuen Strategie, das Land
von Aufständischen zu befreien. Und die ist durchaus offensiv: Mit
immer neuen Vorstößen in Gebiete der Taliban soll ein Sicherheitsnetz
von Außenposten das Land für den zivilen Aufbau erschließen - was
ebenso gefährlich wie langwierig ist. Und was die Schwierigkeiten des
Bundeswehreinsatzes offenbart. Denn ein Abzug der Bundeswehr könnte
am Ende die mühsam errungenen militärischen Erfolge zunichtemachen,
für die 50 gefallene deutsche Soldaten und deren Familien einen hohen
Preis gezahlt haben.
Der Film "So nah am Tod" wird am 21. November 2011, 22.45 Uhr im
Ersten ausgestrahlt und ist erst ab 16 Jahren geeignet. Im Anschluss
daran, ab 23.30 Uhr, zeigt das Erste die Dokumentation "Hindukusch
und zurück - Ein Jahr im Leben zweier Bundeswehrsoldaten".
Akkreditierte Journalisten können sich den Film vorab im
Vorführraum des SWR-Presseportals unter SWR.de/presse ansehen. Fotos
zum Herunterladen finden Sie unter ARD-Foto.de.
Pressekontakt: Heike Rossel, Tel.: 06131/929-3273,
heike.rossel(at)swr.de.