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Analysten/Analyse, Aktie, Research, Kaufen
Utl.: Comment (ISIN: DE000VTG9999 / WKN: VTG999)
Hamburg (euro adhoc) - Der Waggonvermieter und Schienenlogistiker VTG
hat heute die Q3-Zahlen veröffentlicht und im Rahmen einer
Telefonkonferenz erläutert. In den ersten 9 Monaten konnte der
Konzernumsatz gg. VJ um 21% auf 558,3 Mio. Euro gesteigert werden,
was insbesondere durch das wachsende Schienenlogistikgeschäft (Umsatz
+52%) hervorgerufen wurde und im Rahmen der Erwartungen lag. Die
positive Top line-Entwicklung in diesem Segment ist jedoch um die
Erstkonsolidierung der polnischen Gesellschaft Transpetol zu
bereinigen. Auch das für ein derart kapitalintensives Geschäft
relevante EBITDA konnte in den ersten 9 Monaten um 11% auf 126 Mio.
Euro gesteigert werden (Marge: 22,6%), was in-line mit dem Konsens
ist. Diese erfreuliche Entwicklung ist insbesondere auf die
Waggonvermietung zurückzuführen (macht ca. 40% des Konzernumsatzes
aus und 93% des Ergebnisses). Hier stieg die Auslastungsquote per
30.9. das sechste Quartal in Folge auf einen erfreulichen Wert von
91,3% (Q2: 90,8%). In diesem Zusammenhang ist insbesondere auf die
dynamische Entwicklung des aktuellen Orderbuchs von 2.200 Waggons zu
verweisen (nach 1.800 in Q2 und 970 in Q1), die größtenteils in
2012/2013 geliefert werden und das Zahlenwerk der nächsten Quartale
positiv beeinflussen dürften.
Mit den soliden Q3-Zahlen ist das Unternehmen seiner Zielvorgabe für
2011 (Umsatz 720-760 Mio. Euro, EBITDA 165-170 Mio., jeweils "obere
Hälfte") näher gekommen. Insofern sehen wir keine Veranlassung,
unsere Umsatz- (748 Mio. Euro) bzw. EBITDA-Schätzung (171 Mio.) zu
verändern. Insbesondere die enge Eingrenzung der Ergebnisguidance
unterstreicht die hohe Visibilität in der Waggonvermietung.
Konzernüberschuss durch negatives Finanzergebnis überraschend stark
belastet
Enttäuschend fiel das (unbereinigte) Finanzergebnis aus (-54 Mio.
Euro per 30.9.2011), welches auch in Q3 mit -17,6 Mio. Euro deutlich
negativ war. Die im Mai 2011 erfolgte Ablösung des alten
Konsortialkredites durch eine US-Privatplatzierung (480 Mio. Euro)
und einen neuen Konsortialkredit (450 Mio.) ist hier maßgeblich
verantwortlich, da infolge der Umfinanzierung (Einmalaufwand YTD
2011: 23 Mio. Euro) Vorfälligkeitsentschädigungen anfielen. Das in Q3
weiter stark gesunkene Zinsniveau führte zu einer anhaltend negativen
Marktbewertung der nach der Umfinanzierung ineffektiven Zinsderivate
(SWAPs), die jedoch nicht cash-wirksam ist und auch die
Dividendenzahlung nicht gefährdet. Dennoch zeigt auch die per Ende Q3
auf 21,1% gesunkene Eigenkapitalquote abermals, dass es sich bei VTG
um ein stark geleveragtes Unternehmen handelt, was zwar einerseits
Wachstum ermöglicht (sowohl für Akquisitionen neuer Waggonflotten als
auch über Ausweitungen des eigenen Waggonparks) aber auch Risiken
beinhaltet. Neben der zusätzlichen Flexibilität u. fristenkongruenten
Finanzierungsmöglichkeit, die durch die Umfinanzierung sichergestellt
wurde, erwarten wir - trotz der Erhöhung der Gesamtverbindlichkeiten
- perspektivisch auch eine Entlastung des Finanzergebnisses infolge
niedrigerer Durchschnittszinsen. Diesen Beweis bleibt VTG im Rahmen
der Q3-Zahlen noch schuldig.
Fazit: Nach Angaben des Unternehmens wirkt sich die
Konjunkturabschwächung bislang "nur in sehr geringen Maße auf die
Geschäftsentwcklung von VTG" aus. Auch in der Tankcontainerlogistik,
die als Frühindikator für VTG gilt, sind keine nennenswerten
Anzeichen einer bevorstehenden Rezession spürbar. Sollte die
Nachfrage jedoch zurückgehen, würde VTG die Investitionen und die
Kostenstruktur zurückfahren. Ohnehin wird das Ergebnis größtenteils
durch das Waggonvermietungsgeschäft generiert, insofern sollte eine
eventuelle Abschwächung der Nachfrage in den zyklischen
Logistiksegmenten nur geringfügig die Konzernmarge belasten.
Die Waggonvermietung basiert hingegen auf langfristigen Verträgen
(Durchschnittslaufzeit ca. 3 Jahre), so dass die operativen
Auswirkungen einer möglichen Rezession erst deutlich später zu spüren
wären. Durch die langfristigen Mietverträge der Waggonflotte mit
bonitätsstarken Mietern (BASF, Shell, EVONIC) liegt eine hohe
Visibilität der Umsatz- und Ergebnisentwicklung vor.
Insgesamt bekräftigen wir unsere Umsatz- und EBITDA-Prognosen für das
laufende und die Folgejahre, reduzieren jedoch wegen der höheren
Finanzaufwendungen die Schätzungen für das Nettoergebnis und EPS für
dieses und die folgenden Jahre. In der Tabelle auf Seite 1 verwenden
wir ausschließlich nicht bereinigte Daten, so dass das KGV kein
sinnvolles Bewertungsmultiple darstellt. Wir bestätigen unsere
Kaufempfehlung bei einem reduzierten Kursziel von 20 Euro (zuvor: 22
Euro).
+++ Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum
Abschluss bestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren
RISIKOHINWEIS / HAFTUNGSAUSSCHLUSS unter http://www.montega.de +++
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Deutschland. Zum Coverage-Universum des Hamburger Unternehmens
gehören eine Vielzahl von Small- und MidCaps aus unterschiedlichsten
Sektoren. Montega unterhält umfangreiche Kontakte zu institutionellen
Investoren, Vermögensverwaltern und Family Offices mit dem Fokus
"Deutsche Nebenwerte" und zeichnet sich durch eine aktive
Pressearbeit aus. Die Veröffentlichungen der Analysten werden
regelmäßig von der Fach- und Wirtschaftspresse zitiert. Neben der
Erstellung von Research-Publikation gehört die Organisation von
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