(ots) - Super, Mario!
Mario Monti hat seine ersten Schritte ins neue Amt mit Bedacht
gesetzt. Zunächst gelang es ihm, Silvio Berlusconis PDL und weitere
wichtige Parteien auf seine Seite zu ziehen. Gestern nun hat er die
Menschen vorgestellt, mit denen er Italien aus der Krise führen will.
Montis Kabinett besteht aus politisch unerfahrenen, aber angesehenen
Fachleuten. Es sind Technokraten: Nicht gewählt, sondern ins Amt
gerufen. Nicht politischen Lagern verpflichtet, sondern der Sache. Im
besten Falle nicht an Popularität und politischer Karriere
interessiert, sondern an der Erfüllung ihrer Aufgabe, auch dann, wenn
sie sich dabei unbeliebt machen. Montis Minister haben die Chance,
sich aus den Niederungen der zerrütteten italienischen Parteipolitik
herauszuhalten und auf den Finanzmärkten Vertrauen für ihr Land
zurückzugewinnen.
Das klappt allerdings nur, wenn ihnen ihr politisch erfahrener
Chef den Rücken frei hält. Seine in großen Teilen erfolgreiche Arbeit
als EU-Wettbewerbskommissar brachte ihm den Beinamen "Super Mario"
ein. Damals nahm Monti es mit Gegnern wie Microsoft, General Electric
und den deutschen Landesbanken auf. Die neue Aufgabe wird ungleich
schwieriger sein. Dass Monti dank seines Könnens und seines
untadeligen Rufes das absolute Gegenteil Silvio Berlusconis
darstellt, dürfte ihm das Regieren aber erleichtern.
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