(ots) - Schwarze Löcher
Der republikanische Vorwahlkampf ist unterhaltsamer als jede
amerikanische Comedy-Seifenoper. In schöner Regelmäßigkeit treten die
Kandidaten seit einigen Wochen in eimergroße Fettnäpfe, glänzen mit
geografischem Vorschulwissen, offenbaren außenpolitische schwarze
Löcher und überraschen vor laufender Kamera mit peinlichen
Aussetzern. Bringt das hitzige Rennen um die
Präsidentschaftskandidatur die Bewerber etwa so sehr aus dem Takt?
Dann sollten sie es am besten gleich bleiben lassen, denn im
Weißen Haus wird ihnen einiges mehr abverlangt. US-Präsident Barack
Obama könnte sich denn auch genüsslich auf die Schenkel klopfen
angesichts der katastrophalen Fehlleistungen seiner möglichen
Herausforderer. Gerade jetzt, da dem Staatschef selbst nicht allzu
viel gelingt, ihm daheim die hohe Arbeitslosigkeit, die stotternde
Wirtschaft und das riesige Haushaltsdefizit zu schaffen machen, kommt
die Pannenserie der Republikaner gerade recht.
Allerdings weiß auch Obama nur zu gut: Der US-Wahlkampf wird mit
innenpolitischen Themen gewonnen. Das mag ein Grund sein für die
Unbedarftheit seiner Gegner, wenn es über die US-Grenzen hinausgeht.
Lieber gehen die Erzkonservativen populistisch zu Werke, indem sie
die Gesundheitsreform Obamas verteufeln. Selbst Ex-Präsident George
W. Bush musste im Wahlkampf 1999 passen, als er Führer von
Krisenregionen nennen sollte. Geschadet hat es ihm nicht.
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