(ots) - Im Streit um das Bahnhofsprojekt Stuttgart 21 gehen
die Deutsche Bahn AG und die grün-rote Landesregierung in
Baden-Württemberg aufeinander zu. Sechs Tage vor der Volksabstimmung
bot der zuständige Bahnvorstand Volker Kefer dem Land an, gemeinsam
nach Wegen zu suchen, um die vereinbarten Kosten nicht zu
überschreiten. In der SWR-Talkshow "2+Leif" sagte Kefer am
Montagabend: "Es wird immer davon ausgegangen, dass der Kostendeckel
gerissen wird. Warum versuchen wir nicht gemeinsam ein Projekt zu
realisieren innerhalb des Kostenrahmens? Wenn wir gemeinsam an einem
Strick ziehen, ist es möglich das Projekt innerhalb dieses
Kostenrahmens herzustellen." Gleichzeitig zeigte sich der
baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Bündnis '90
/ Die Grünen) in "2+Leif" offen für eine Mischung aus unterirdischem
Bahnhof und Kopfbahnhof. Wörtlich sagte Hermann: "Wir haben das
kritisch beurteilt. Mein Haus hat das auch abgeschätzt was die Kosten
anlangt. Und man kann zumindest eines sagen: Mit der vereinbarten
Summe könnte man in etwa den Kombibahnhof bauen, nicht aber den
Durchgangsbahnhof." Für den Fall eines Scheiterns des Volksentscheids
am kommenden Sonntag forderte Hermann die Bahn im SWR zu mehr
Kompromissbereitschaft auf: "Wenn das Quorum knapp nicht erreicht
wird, und die Mehrheit dagegen ist, dann wird es nicht sehr ruhig
sein. Dann ist das schon für die Bahn ein Problem. Will sie einem
Land einen Bahnhof aufs Auge drücken, wo die Mehrheit der Bevölkerung
sagt: Den Mist wollen wir nicht haben?"
Nicht zur Veröffentlichung:
"2+Leif" wird am Montagabend um 23 Uhr im SWR Fernsehen
ausgestrahlt.
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Peter Bergmann verantw. Redakteur SWR Fernsehen 0173-6168655