(ots) - 22. 11. 2011 - Auch C&A will nach einer
Greenpeace-Kampagne gegen gefährliche Chemikalien in der
Textilherstellung sein Sortiment sauber produzieren. Der mit 485
Filialen drittgrößte Bekleidungshändler Deutschlands folgt damit dem
Modekonzern H&M, der eine entsprechende Selbstverpflichtung bereits
im September vorgelegt hatte. Auch Adidas, Nike, Puma und der größte
chinesische Sportartikelhersteller Li-Ning wollen bis zum Jahr 2020
alle eingesetzten Risiko-Chemikalien durch umweltfreundliche
Alternativen ersetzen. Greenpeace begrüßt, dass die Firmen gemeinsame
Vorschläge für eine saubere Produktion vorlegen.
"Umweltverschmutzung ist ein Makel, den sich kein Modekonzern
leisten kann. Die Branchenführer haben erkannt, dass eine
Textilproduktion auf Kosten von Umwelt und Gesundheit
gesellschaftlich nicht akzeptabel ist", sagt Manfred Santen,
Chemieexperte von Greenpeace. Die unabhängige
Umweltschutzorganisation fordert mit ihrer aktuellen "Detox"-Kampagne
die gesamte Textilbranche auf, für eine bessere Umweltbilanz ihrer
Produkte in den Herstellungsländern zu sorgen.
Gemeinsam mit Adidas, H&M, Nike, Puma und Li-Ning verpflichtet
sich C&A in einer so genannten Roadmap bis Ende 2012 zu einer
Bestandsaufnahme aller Chemikalien, die in der Produktion von
Textilien und Schuhen verwendet werden. Dazu werden Pilotprojekte
angestoßen, in denen auch erste Schritte zu schadstoffarmem Färben
und Veredeln unternommen werden sollen.
Greenpeace versus Textilindustrie: Nonylphenol bleibt eine
umstrittene Chemikalie
C&A und Co. zögern jedoch mit dem Verzicht von gefährlichen
Chemikalien, für die es bereits Ersatzstoffe gibt. Das vor allem in
Waschmitteln enthaltene Nonylphenolethoxylat (NPEO) reichert sich als
hormonell wirksames Nonylphenol zum Beispiel in chinesischen Flüssen
an. Obwohl schadstofffreie Waschmittel längst erhältlich sind, wollen
sich die Hersteller nicht auf einen kurzfristigen Zeitpunkt für den
Ausstieg festlegen. Zudem wollen die Firmen Informationen über
Nonylphenol und weitere Schadstoffe, die ihre Lieferanten nutzen,
noch nicht veröffentlichen.
"Die andauernde Einleitung von gefährlichen Chemikalien gefährdet
das Trinkwasser von Millionen Menschen in China, Vietnam, Kambodscha
und Indonesien. Die Firmen müssen sich noch mehr engagieren, um das
zu stoppen", fordert Santen.
In der Kampagne "Detox" setzen sich Greenpeace-Aktivisten weltweit
dafür ein, die großen Modemarken zu "entgiften": Greenpeace hat die
Wasserverschmutzung in China ein Jahr lang untersucht und die
Geschäftsbeziehungen zwischen chinesischen Lieferanten und großen
Bekleidungsmarken veröffentlicht.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Manfred Santen, Tel.
0151-18053 387, und Pressesprecherin Simone Miller, Tel. 0171- 870
6647. Die Verpflichtung von C&A finden Sie unter
http://bit.ly/rqxa0x, die Roadmap unter http://bit.ly/uwA6wh.
Internet: http://www.greenpeace.de/detox