(ots) - Von den G20-Staaten als "systemrelevant"
definierte Banken kein Garant für mehr Sicherheit
Die Versicherungsprämien für das Kreditausfallrisiko der Banken,
die sogenannten Credit Default Swaps, kurz CDS, haben sich in den
vergangenen Monaten stark erhöht. "Die CDS sind mitunter auf
abenteuerliche Level gestiegen", sagte Kemal Bagic, Derivate-Experte
der Royal Bank of Scotland (RBS) gegenüber dem Anlegermagazin 'Börse
Online' (Ausgabe 48/2011, EVT 24. November). Seit Jahresbeginn haben
sich die Sätze der Zertifikate-Emittenten im Durchschnitt, über alle
Anbieter hinweg betrachtet, mehr als verdoppelt. Insgesamt liegen die
CDS derzeit noch höher als während der Finanzkrise 2008/09.
Die Werte sind für Anleger ein wichtiger Risikoindikator. Je höher
der Wert steigt, desto wahrscheinlicher wird ein Ausfall des
Emittenten. Ein CDS von bis zu 150 Basispunkten beurteilen Experten
als unproblematisch. Werte von mehr als 300 Basispunkten gelten
hingegen als äußerst kritisch.
Die hohe Unsicherheit an den Finanzmärkten war unter anderem für
die G20-Staaten ein Grund, bei ihrem jüngsten Treffen in Cannes 29
"systemrelevante" Banken als für das globale Finanzsystem besonders
wichtige Institute unter besonders strenge Beobachtung zu stellen.
Doch allein die Zuordnung zu dieser Gruppe ist kein Garant für mehr
Sicherheit. "Systemrelevante Banken werden von uns nicht besser
bewertet", erklärte Sasa Perovic, Leiter der Zertifikate-Analyse bei
der Rating-Agentur Scope. Die Eigenkapitalanforderungen steigen zwar,
werden, aber erst in den kommenden Jahren umgesetzt. Daher sollten
Anleger Pervovic zufolge den Ausdruck "systemrelevant" mit Vorsicht
genießen.
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